ach Covid-19 wird „Wertschätzung“ und „Dankbarkeit“ einen neuen Stellenwert in unserer Gesellschaft einnehmen. Vorher galt Vieles als selbstverständlich. Die Unternehmer hatten mit Bürokratie und Fachkräftemangel zu kämpfen. Für die Mitarbeiter war es nicht einfacher. Die Fußballfans pöbelten und Themen wie der Brexit, Greta Thunberg, Flüchtlingsströme oder politische Diskurse reklamierten die Schlagzeilen für sich. Seither hat sich vieles gewandelt. Dieses Jahr hat sich kein Mensch wegen der Sommerzeit-Umstellung aufgeregt. Es gibt wichtigere Dinge im Leben und das wird Covid-19 mit Sicherheit bewirken. Das bewusste Leben wird uns wieder deutlich werden. Wir werden wieder dankbarer für alles nur Erdenkliche sein. Arbeitnehmer und Arbeitgeber werden wieder stärker zusammenwachsen. Home-Office wird für Arbeitgeber kein Thema mehr sein, genauso wie die Digitalisierung.
WEG VON COVID-19 HIN ZUR WERTSCHÄTZUNG
Im Wort Wertschätzung steckt das Wort „Wert“. Doch: Wie sieht das mit dem (Be-)werten eigentlich aus? Das Werten ist ein künstliches Konstrukt unseres Denkens. Werte werden von uns selbst gemacht. Die Natur macht es uns vor, sie wertet nicht. Eine Rose ist genauso wertvoll, wie eine Distel. Ein Hühnerei genauso wertvoll, wie ein Kaviar-Ei. Das kann ein echtes Vorbild sein: Greifen Sie auf diese natürliche Sichtweise zurück und bewerten Sie alle Menschen, Kunden oder Mitarbeiter gleich wertvoll. Denn das bewusste oder unbewusste Bewerten kann große Nachteile mit sich bringen, wenn man sich innerhalb eines eigenen Paradigmas bewegt. Ein mögliches Denkschema in diese Richtung könnte lauten: „Die Gäste wollen nur noch billig“. Ein solches negatives Denkmuster kann sich schnell verfestigen, da man fortwährend Beweise zu beobachten glaubt, dass es genauso ist, wie man ohnehin geglaubt hat. Wenn ein Freund einem sein Leid klagt, dass er keinen passenden Partner findet, könnte man ihm auch entgegnen: „Vielleicht liegt das Problem nicht an den fehlenden Partnern – vielleicht liegt es an Dir?“
EIN SCHÖNER ARBEITSPLATZ IST SINNSTIFTEND
Grundsätzlich sind vielen Menschen die soziale Gemeinschaft und erfolgreiche zwischenmenschliche Beziehungen wichtig. Doch welche Konsequenz hat dies für Arbeitgeber? Ihre Mitarbeiter suchen in erster Linie keinen Arbeitsplatz, sie suchen einen Lebensplatz. Ganz nach dem Motto: „Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Mitarbeiter suchen sich also vorrangig nicht nur einen Arbeitgeber, sie suchen einen Sinngeber. Die tagtägliche Arbeit soll das eigene Berufsleben bereichern und ihm einen Sinn geben. Mitarbeiter stellen sich tagtäglich die Frage, für wen und für was es sich lohnt, Höchstleistungen zu erbringen. Und dabei gibt es nichts Schlimmeres und Demotivierenderes, als nicht zu wissen, wohin die Reise geht. Durch die Erfolge der einzelnen Personen entstehen Beziehungen im Team, die den Zusammenhalt eines Unternehmens stärken und die Basis für erfolgreiches Wirtschaften darstellen. Dazu gehört auch ein regelmäßiges Feedback: Achtung, Ansehen und Anerkennung stehen hierbei in direkter Wechselwirkung zu den erbrachten Ergebnissen und bilden die Grundlage für ein vertrauensvolles Miteinander.
Hans-Jürgen Hartauer, BTG – Bayern Tourist GmbH