SOZIALDEMOGRAPHIE DER REISENDEN
Bei der geschlechtlichen Verteilung der Reisenden konnte festgestellt werden, dass beide Geschlechter zu gleichen Teilen vertreten waren. Der größte Teil der Reisenden ist zwischen 50 und 59 Jahre alt (20 Prozent). Gefolgt wird diese Altersgruppe von den 60 bis 69 und 30-39-Jährigen (beide 15 Prozent). Den drittgrößten Anteil haben die 40- bis 49-Jährigen und über 75-Jährigen (14 Prozent). Die meisten Reisenden stammen aus einem Zweipersonenhaushalt (46 Prozent), gefolgt von den Einpersonenhaushalten (25 Prozent) und den Drei-Personenhaushalten (14 Prozent). Die meisten Reisenden stammen aus Nordrhein-Westfahlen, Bayern und Baden-Württemberg (22 Prozent, 17 Prozent und 14 Prozent).
„KÖNNEN SIE SICH VORSTELLEN, DIESES JAHR TROTZ DER PANDEMIE ZU VERREISEN?“
Auf diese Frage antworteten ganze 58 Prozent mit „ja“. Die ausgesprochene Bedingung war allerdings, dass sich das Reiseziel in keinem Risikogebiet befindet. Rund 22 Prozent schlossen eine Reise in diesem Jahr kategorisch aus, rund 15 Prozent gaben an, auch in Risikogebiete zu reisen. Je jünger die Befragten waren, umso höher fiel ihre Bereitschaft aus, ein Risikogebiet zu besuchen. Auch bei den übrigen Vorsichtsmaßnahmen zeichnet sich ein klares Altersgefälle ab: Während von den 70-Jährigen über 30 Prozent aus Vorsichtsgründen in diesem Jahr vollständig von Reisen absehen, schließen bei den unter 30-Jährigen lediglich 15 Prozent einen Urlaub in diesem Jahr aus. Deutschlandweit scheinen mehr Süddeutsche zu verreisen (62 Prozent) als Norddeutsche (55 Prozent). Alle Teilnehmer, die angaben, dieses Jahr gar nicht reisen zu wollen, wurden gefragt warum sie sich dies derzeit nicht vorstellen könnten. 59 Prozent der Befragten gaben an, mit den gegenwärtigen Einschränkungen, einen Urlaub gar nicht genießen zu können. 49 Prozent hatten Angst, Corona mit nach Hause zu bringen und 44 Prozent hatten Bedenken, auf das Gesundheitssystem des Reiselands angewiesen zu sein.
REISEN ZU CORONA-ZEITEN
Von den rund 25 Prozent der Reisewilligen gaben 35 Prozent an, bereits einen Urlaub gebucht zu haben. Laut der Umfrage nehme jedoch das soziale Umfeld einen großen Einfluss auf die Entscheidung. Rund 57 Prozent gaben an, dass sie das Gefühl hätten, dass Reisen in ihrem sozialen Umfeld momentan eher verpönt sind oder nicht gerne gesehen werden. 32 Prozent gaben darüber hinaus an, die Reaktionen des Umfelds bei der Entscheidungsfindung zu beachten. Auch der Einfluss der am Reiseziel gebotenen Freizeitmöglichkeiten wurde untersucht. Dabei wurden K.O.-Kritierien ermittelt, welche bei den Interessierten zu einer Entscheidung gegen die Reise führen. So gaben 49 Prozent an, dass eine vor Ort geschlossene Gastronomie zum Ausfall-Kriterium Nummer eins zählt. Für 48 Prozent war „Kein Zugang zu den touristischen Sehenswürdigkeiten“ ausschlaggebend. 42 Prozent äußerten sich zum Wegfall öffentlicher Verkehrsmittel. Auffällig war, dass viele Befragte Schutzmaßnahmen als störend empfinden, diese jedoch im Gegensatz zu vollständigen Schließungen hinnehmen.
BEDINGTE AKZEPTANZ GEGENÜBER PREISSTEIGERUNGEN
DGefragt wurde, wie es sich mit der Akzeptanz gegenüber einer Steigerung des Reisepreises verhalten würde. Bei einer Preissteigerung von 25 Prozent (1.250 Euro statt vorher 1.000 Euro) im Vergleich zu vor Corona gaben 42 Prozent an, wie gewohnt zu verreisen. Bei einer Steigerung von 50 Prozent, also 500 Euro mehr pro 1.000 Euro Reisebudget, war die Akzeptanz mit 9 Prozent bereits deutlich geringer.
KÜRZERE REISEN IN AUTO-REICHWEITE BEVORZUGT
Es lässt sich zusammenfassen, dass das Pandemie-geprägte Reiseverhalten in erster Linie durch kürzere Aufenthalte geprägt ist. Bei der Anreise wird vorzugsweise auf das eigene Auto zurückgegriffen. Beliebt sind in erster Linie touristische Selbstversorger-Unterkünfte. Häufig liegen die Ziele in der Natur und auf dem Land. Der Trend bewegt sich dabei deutlich in Richtung Inland. Bei Auslandsreisen werden europäische Ziele, die mit dem Auto erreichbar sind, bevorzugt.