nde vergangenen Jahres fiel der Startschuss der Zusammenarbeit zwischen den Zertifizierungssystemen TourCert und Service Qualität Deutschland (SQD) e.V. Gemeinsam sollen Qualität und Nachhaltigkeit innerhalb der touristischen Leistungskette forciert und weiterentwickelt werden.
SQD richtet sich mit seinem Zertifizierungssystem vor allem an kleine und mittelständische Unternehmen aus Hotellerie, Gastronomie und Tourismus. Der TourCert Check kann von den Betrieben als Qualitätswerkzeug gewählt und eingesetzt werden. Das Tool unterstützt dabei, ein konsequentes Nachhaltigkeitsmanagement in das Unternehmen zu integrieren. Zusätzlich eröffnet die Selbstanalyse im TourCert Check die Gelegenheit, zu überprüfen, inwieweit schon ein Beitrag zum nachhaltigen Tourismus geleistet wurde und an welcher Stelle es noch Optimierungsbedarf geben könnte.
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Bei einigen teilnehmenden Unternehmen wurde bereits nachgefragt, warum sie sich für den TourCert Check entschieden haben und was dies mit sich gebracht hat: Für die Ammergauer Alpen GmbH war Nachhaltigkeit schon immer ein wichtiges Thema, welches mit der Ernennung der Destination zum Naturpark an Relevanz gewonnen hat. „Da wir uns sowohl zu den Themen Service Qualität als auch Nachhaltigkeit engagieren, war die Verbindung dieser beiden Elemente ideal“, berichtet Jasmine Holfeld, Produktmanagerin Auszeit/Kulturzeit/Regionalvermarktung. Mit dem TourCert Check wurde das Bewusstsein für nachhaltiges Arbeiten und die kritischen Aspekte, welche die Branche mit sich bringt, geschärft. Konkrete Maßnahmen zu nachhaltigem Arbeiten wurden definiert.
Auch die Spreewald-Touristinformation Lübbenau e.V. hat sich als Teil der ganzen Region Spreewald dem Nachhaltigkeitsgedanken verschrieben. Den TourCert-Check betrachtete Geschäftsführerin Caroline Fürll somit als Pflichtaufgabe, der man sich gerne angenommen hat. Im Rahmen der Zertifizierung wurde ein Maßnahmenplan erarbeitet. Insbesondere die Verwendung von Recycling-Papier und papierloses Arbeiten stehen auf der Agenda und sollen zeitnah umgesetzt werden. Um das Unternehmen noch attraktiver für Arbeitnehmer zu machen, erhalten die Mitarbeiter die Möglichkeit mehrmals im Jahr an individuellen Weiterbildungsangeboten teilzunehmen. Außerdem dürfen sie sich über einen Tag mehr Urlaub freuen.
Auf die Frage, warum nachhaltiges Wirtschaften wichtig für einen zukunftsfähigen Tourismus ist, waren sich beide Tourismusunternehmen einig: Es liegt mit in der Verantwortung einer Destinations-Management-Organisation (DMO), die Region für zukünf tige Generationen zu entwickeln, sowohl als Reiseziel als auch als Heimat. „Nachhaltigkeit bedeutet eben auch stetig an seiner Qualität zu arbeiten. Dies gilt im Einzelnen für das Unternehmen und die Mitarbeitenden, aber auch für unsere Gäste, die für die Einzigartigkeit unserer Landschaft sensibilisiert werden müssen – die Region soll für alle ob Einwohner oder Gast attraktiv bleiben“, meint Caroline Fürll.