ie wenigsten Gäste wissen, wie schwer ein Job in der Gastro-Branche sein kann, ob nun für Servicemitarbeiter, Köche, Barkeeper oder Restaurant-Manager.
Mehr Umsatz zu generieren, davon träumen alle Gastronomen. Neugründer sind meist mit besonderem Elan an innovativen Ideen interessiert, die langfristig zu deutlichen Umsatzsteigerungen führen können. Aber auch bei erfolgreichen Unternehmen mit guten Umsätzen können neue Wege zu noch besseren Einnahmen führen.
Das hat der DEHOGA Bayern zum Anlass genommen, im Rahmen der vom Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie geförderten Kampagne „Zukunft für das bayerische Gastgewerbe“ einen Ideenpool ins Leben zu rufen, der über die Kampagnen-Website www.wirtshauskultur.bayern jederzeit und bequem abrufbar ist. Einige spannende Ansätze gibt Ihnen „Gastgeber Bayern“ bereits an dieser Stelle an die Hand:
Food-Inszenierung à la Instagram
Bei vielen verpönt, bei anderen geht es nicht ohne: Viele Restaurantbesucher fotografieren ihr Essen, um es anschließend auf Instagram oder anderen sozialen Netzwerken zu posten. Aus Marketingsicht können Gastronomen diesen Fotografie-Trend aber hervorragend für sich selbst nutzen. Gäste, die ihre Speisen perfekt inszeniert fotografieren, verlinken die Restaurants meist noch zusätzlich und schon wird es kostenlos beworben. Ebenso können sich Restaurantbesitzer selbst hinter die Linse stellen und ihre Gerichte im Instagram-Stil ablichten, um sich den Gästen von ihrer Schokoladenseite zu zeigen. Denn schließlich isst das Auge mit.
Einmal Lächeln, bitte!
Sie möchten Ihren Gästen die Möglichkeit bieten, ihre Erlebnisse festhalten zu können? Fotoboxen sind heutzutage bei Jung und Alt sehr beliebt – und gleichzeitig eine super Marketingstrategie! Bei Fotoboxen denkt manch einer erst an jene, die an Bahnhöfen stehen und für Passfotos verwendet werden. Dabei können sie mit den richtigen Filtern und Utensilien richtig Spaß machen und lustige Fotos entstehen lassen. Die Restaurantkette „Sausalitos“ hat beispielsweise das Potenzial erkannt und neben ihrer Filiale in der Münchner Türkenstraße einen Fotoautomaten ins Leben gerufen. In diesem können Gäste während ihres Besuchs Erinnerungsfotos schießen und sofort mitnehmen. Die Fotostreifen sind übrigens mit dem „Sausalitos“-Logo versehen. Wenn Gäste die Fotos in einem der sozialen Netzwerk teilt, ist sofort erkennbar, wo es entstanden ist – auch ohne eine gesonderte Verlinkung.
Mut zum Ruhetag
Wenn man in der Gastronomie an einen Ruhetag denkt, denken viele Wirte, dass sie dadurch einen Tag in der Woche weniger Gewinn machen. Dieses Denken ist aber falsch, denn ein Ruhetag bringt durchaus Vorteile mit sich. Für Gaststätten bedeuten Ruhetage zunächst: keine Einnahmen. Dafür blinkt auf der Habenseite etwas ganz Wundervolles auf: Zeit. Wirte haben endlich Zeit für Bestellungen, Menüplanungen, Einkäufe und andere Dinge. Und ein Team, das ausgeruht ist und mit neuer Kraft in die Woche startet, wirkt ausgeglichener und ist motivierter. Dies kommt auch gut bei den Gästen an – obwohl aus Kundenperspektive ein Ruhetag nicht immer positiv aufgenommen wird. In ländlichen Gemeinden kann man diesem Problem entgegenwirken, indem man sich mit anderen Gasthäusern zusammenschließt. Wenn jedes Gasthaus weiß, wann der Nachbar geöffnet hat, kann auf seinem Ruhetag-Schild auf das nächste Wirtshaus verweisen.
Restaurant-Sharing-Konzept
Abwechslung ist heutzutage für viele Restaurantbesucher von großer Bedeutung. Das Pop-Up-Restaurant „Laden Ein“ in Köln trifft mit seinem Konzept den Nerv der Zeit. Alle zwei Wochen steht hier nicht nur ein neues Menü auf der Karte, sondern die Köche, die Kellner und das Konzept werden gleich mitausgewechselt. Das Prinzip ist so einfach wie genial: Das „Laden Ein“ stellt Räumlichkeiten, Equipment sowie professionelle Unterstützung in der Küche. Nicht, dass es ab sofort jedes Gasthaus so machen sollte, aber abschauen kann man sich von diesem einzigartigen Restaurantkonzept allemal etwas. Wirtshäuser können ein neues bzw. zusätzliches Konzept – sozusagen einen Prototypen – schnell und kostengünstig testen, während der Betrieb in der Wirtschaft weiterläuft. Wenn dieses Konzept Erfolg hat, kann es ein zusätzlich wechselndes bzw. ergänzendes Angebot für das Wirtshaus darstellen.
Einmal Schweinebraten und Knödel “to go“, bitte!
„Bazi‘s Schlemmerkucherl“ macht‘s vor: Typische Gerichte der bayerischen Küche eignen sich hervorragend für „To Go“. In der Müllerstraße in München besitzen Hamed Ghahremani und Deniz Sevengül einen bayerischen Schnellimbiss. Auf etwa zehn Quadratmetern konzentrierter Bayern-Folklore mit holzverkleideten Wänden und weiß-blauer Farbdominanz bieten die beiden an, was sie selbst als bayerisches Fastfood bezeichnen. Das Aushängeschild ist dabei die sogenannte „Bazi-Box“, ein gefalteter Pappkarton im Stil einer asiatischen Nudelbox, der mit Blaukraut, Miniatur-Kartoffelknödeln und Schweinebraten gefüllt wird. Die bayerischen Klassiker eignen sich hervorragend fürs Außer-Haus-Geschäft, denn die Kruste beim Schweinebraten bleibt beispielsweise lange knusprig und Knödel werden durch längere Ruhezeiten teilweise noch geschmacksintensiver.
Weitere praxistaugliche Tipps und Tricks für Branchenkenner finden Sie auf den folgenden Seiten von „Gastgeber Bayern“ sowie unter www.wirtshauskultur.bayern/ideenpool