ie sind Sie zu der Idee gekommen, das Xaver‘s umzubauen? Wie kamen Sie zu dem Objekt?
Wir haben einen Anruf von der Augustiner Brauerei erhalten, die uns das Objekt angeboten hat. Wir waren bekannt durch die langjährige Zusammenarbeit im Alten Wirt und als Kellner in der Augustiner Festhalle. Ich war auch angestellter Betriebsleiter während der Eröffnungsphase der „Servus Heidi“, ebenfalls eine Augustiner Wirtschaft.
Sind Sie von Anfang an vom Erfolg Ihres Konzepts überzeugt gewesen?
Wir wussten, dass wir als Geschwister ein gewisses Know-how mitbringen und ein entsprechendes Netzwerk haben, um das Lokal anfänglich zu füllen.
Haben Sie auch mit Herausforderungen zu kämpfen?
Natürlich. Einen Kredit aufzunehmen für eine neu gegründete Firma geht heutzutage nicht mehr wahnsinnig schnell. Außerdem muss man sich auch den kritischen Fragen aus dem Bekanntenkreis stellen, ob man sich auch gut überlegt hat, sich selbstständig zu machen. Einige bürokratische Hürden mussten wir ebenfalls meistern. Und nicht alle Nachbarn waren begeistert, dass plötzlich deutlich mehr Betrieb in der Gaststätte war als vorher.
Auf welchen Social Media-Plattformen sind Sie mit dem Xaver’s und dem Alten Wirt präsent?
Mit beiden Betrieben sind wir sowohl auf Facebook als auch auf Instagram präsent.
Was erhoffen Sie sich von der Präsenz auf den genannten Plattformen?
Beide Plattformen bieten die Möglichkeit, mit relativ wenig Aufwand einer Fangemeinschaft solche Inputs zu geben, die nicht wie klassische Newsletter in den Tiefen des Email-Posteingangs verschwinden, sondern eher zu Interaktionen führen.
Welche Reaktionen erhalten Sie auf die Posts (Likes, Kommentare…)?
Je nach Beitrag Likes sowie Kommentare und natürlich werden die Beiträge auch geteilt.
Wie machen Sie Ihre Betriebe und auch sich selbst damit zu einer „Brand“?
Gerade uns als etwas jüngeres Wirtshaus bieten sich durch Geotagging und Markierungen unserer Seite Möglichkeiten unsere „Brand“ aufzubauen. Natürlich sind wir drei Geschwister auch als Einzelpersonen eine Brand, die wir bereits im Vorfeld durch Instagram aber auch offline gebildet haben. Das beschleunigt natürlich den Aufbau der Xaver’s Brand.
Ist ein Post auch schon einmal nach hinten losgegangen? Was würden Sie zukünftig anders machen bzw. woraus haben Sie gelernt?
Bei einem Post, bei dem wir ein Reh in der Wildkammer der Grünwalder Försterin zerteilen durften und es als Schulung für Köche und Auszubildende genutzt haben, haben wir einige negative Kommentare erhalten. Wir sind überzeugt, dass man sich den Konsequenzen seines Konsums bewusst sein muss. Somit gehört das aus der Decke-Ziehen und das Zerteilen eines Tieres für den Fleischesser dazu. Natürlich haben wir ausdrücklich in dem Post hingewiesen, dass das Video extremen Inhalt enthält.
Wie gehen Sie mit negativen Kommentaren um?
Auf fundierte negative Kommentare gehen wir ein. Wenn wir sie als Priorität einordnen, gehen wir in einer Direktnachricht auf den User zu. Die klassischen Kritikpunkte werden ausschließlich öffentlich beantwortet. Und auf die Trolls (User, die nur darauf aus sind, sich negativ über das Unternehmen zu äußern) gehen wir nicht ein.
Was können Sie Betrieben raten, die bisher noch keine Social Media-Präsenz haben, damit aber starten möchten?
Wenn Sie sich privat bereits mit den Plattformen beschäftigen, genügt eine kleine Fortbildung in Bezug auf Social Media für Unternehmen - am besten natürlich auf die Gastronomie spezialisiert. Wir haben eine tolle Branche, die immer wahnsinnig viele Möglichkeiten bietet, sich auf Social Media zu präsentieren. Falls einem Social Media noch völlig fremd ist, sollte man sich überlegen das Ganze einer Agentur zu übergeben. Oder falls das den finanziellen Rahmen sprengt, überlegen Sie sich doch, einem Auszubildenden im 3.Lehrjahr das Projekt zu übergeben.
Was unterscheidet junge Gastgeber von Alteingesessenen?
Ich denke, man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Generell profitieren alteingesessene Gastgeber sicherlich von deutlich mehr Erfahrung, die ihnen in vielen Situation zu mehr Ruhe verhilft. Die jungen Gastgeber sind dafür sicher vielen neuen Themen gegenüber, gerade im Bereich Technologie und Social Media, deutlich aufgeschlossener und probierfreudiger.
Wie vernetzen Sie sich vielleicht auch mit anderen Gastronomen untereinander über Social Media?
Wir haben schon mehrere sogenannte Takeovers gemacht. Wir haben zum Beispiel in befreundeten Betrieben einen Abend den Service unterstützt oder die Bar übernommen und hierfür auf Social Media Werbung gemacht.
Haben Sie andere Betriebe im Kopf, die eine völlig andere Vermarktungsstrategie im Social Media-Bereich fahren? Falls ja: was genau machen sie anders?
Wenn man Betriebe aus nationalen oder internationalen Ketten beobachtet, sind diese deutlich professioneller, was ihren Social Media Auftritt angeht. Ich denke, wir Einzelbetriebe profitieren jedoch von der persönlichen Story, die wir erzählen können.