Regionale Qualität gewinnt weiter an Bedeutung
Anstatt vieler Volksfeste gibt es dieses Jahr das „Volksfest Dahoam“
1. September 2020
„Durch Corona haben wir eine neue Kreativität entdeckt“
1. September 2020Die Corona-Pandemie bringt viele Herausforderungen mit sich. Die Auswirkungen treffen die Gastronomiebranche hart – auch in Bayern. Restaurants und Wirtshäuser mussten lange Zeit schließen und können auch jetzt nur mit strengen Auflagen öffnen. Angesichts dessen gewinnt die Klassifizierung "Ausgezeichnete Bayerische Küche", ein Gemeinschaftsprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie des DEHOGA Bayern, weiter an Bedeutung.
V
on Weiden bis Passau, von Füssen bis zum Chiemgau – jedes Fleckchen Bayern ist die Heimat ganz spezieller, regionaltypischer Zutaten, besonderer Zubereitungsarten, vieler Biersorten und einzigartiger Gerichte, die den Charakter der bayerischen Kultur prägen und das Genussland Bayern besonders auszeichnen.
Um all diese kulinarischen Besonderheiten in den Mittelpunkt zu rücken, wurde das Qualitätssiegel „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ ins Leben gerufen. Es dient Verbrauchern als verlässlicher Qualitätskompass, um ganz einfach garantiert echte bayerische Wirtshäuser zu finden, wovon letztlich auch die Betriebe selbst profitieren.
HERAUSFORDERUNGEN KREATIV BEGEGNEN
Während des Lockdowns wurde einmal mehr deutlich, wie die gastronomische Familie im Freistaat zusammenhält und mit wie viel Kreativität und persönlichem Engagement sich die Betriebe einsetzen und gegenseitig unterstützen – ganz nach dem Motto „Von nichts kommt nichts“. Zusätzlich zu den vielfältigen Herausforderungen, welche die Corona-Zeit mit sich bringt, fällt es jedoch auch zunehmend schwerer, die Kriterien der „Ausgezeichneten Bayerischen Küche“ umzusetzen: So waren zahlreiche Wirte nach dem Zwangs-Lockdown mit Lieferengpässen konfrontiert und das schnelle Umdisponieren und Ausfindigmachen neuer regionaler Lieferanten war und ist sicherlich herausfordernd. Ebenfalls eine große Herausforderung ist es, die bekannte bayerische Gemütlichkeit in Wirtshäusern trotz „Social Distancing“ aufrecht zu erhalten – stets ein Balanceakt zwischen Einhaltung der gesetzlichen Hygienemaßnahmen und dem Zusammengehörigkeitsgefühl. Ebenso gilt es für die Betriebe häufig wechselnden Auflagen gerecht zu werden. Mit Kreativität, wie etwa Abstandsklebebänder auf Sanitäranlagen mit der Aufschrift „Ihr seid mit Abstand die Besten“ (Alte Brauerei Mertingen) und ausreichend Desinfektionsmittel, gelingt die Gradwanderung zwischen erforderlichen Maßnahmen und Wohlbefinden.
Die Pandemie wird nun vor allem Trends verstärken, die schon vor der Krise in eine sinnvolle Richtung zeigten: Regionalität und Nachhaltigkeit. Gäste wenden sich gerade jetzt verstärkt dem Vertrauten zu und nähern sich heimischen Produkten und Gerichten. Dass gerade in der Zeit des Lockdowns wieder viel mehr selbst gemacht wurde, steigert auch die Wertschätzung für regionale Produkte. Die Menschen sehen nun, wie viel Arbeit in einem guten Gericht steckt und werden es viel mehr wertschätzen. Dabei bedeuten Regionalität und Saisonalität keinesfalls einen Verzicht auf Vielfalt. Die „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ zeigt eindrucksvoll, wie vielfältig und einfallsreich die bayerischen Speisen sein können.
TRENDS ERKENNEN UND CHANCEN NUTZEN
Diese Entwicklung können sich Gastronomen zunutze machen: Spätestens jetzt ist den Verbrauchern die Bedeutung von regionalen Lebensmitteln endgültig ins Bewusstsein geraten. Diesem Wunsch der Gäste nach heimischen Produkten und „Normalität“ können bayerische Wirte durch ein entsprechendes Angebot und eine Klassifizierung gerecht werden. Auf regionale Produkte umzustellen, bedeutet, einen Schritt ins „Neue“, aber doch eigentliche „Naheliegende“ zu wagen – und es bedeutet möglicherweise auch, sich Lieferanten suchen zu müssen, die verlässlich regionale Ware liefern können. Dies in einem laufenden Betrieb zu realisieren, ist mutig und freilich kein Selbstläufer. Das Netzwerk des DEHOGA Bayern kann dabei eine Hilfestellung sein.
Gerade die Gastronomie hat das Potenzial und die Kraft, sich schneller als viele andere Branche zu wandeln und diese Krise als Chance zu nutzen. So sahen es beispielsweise auch die Betreiber des Hotel-Restaurants „Alte Posthalterei“ in Zusmarshausen. Der Betrieb hatte sich kürzlich erstmals klassifizieren lassen, nachdem das Restaurant im vergangenen Jahr eröffnet wurde. Diesem Vorhaben stand die Corona-Pandemie bei der Betriebsbegehung durch die Kommission übrigens nicht im Weg, da die Inhaber aus Überzeugung auf regionale und saisonale Produkte setzen.
INTERESSIERT AN RAUTEN?
Nutzen Sie als Gastwirt die Chance, sich mit dem Qualitätssigel „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ deutlich und positiv in Szene zu setzen. Auch mit Ihrem Engagement wird das neue Qualitätssiegel zum Markenzeichen einer hochwertigen, für die Region typischen und glaubwürdigen Küchenkultur. Teilnehmende Betriebe erhalten eine Urkunde über die Klassifizierung und ein repräsentatives Schild zur Anbringung im Außenbereich. Außerdem wird der Betrieb auf der offiziellen Website der „Ausgezeichneten Bayerischen Küche“ veröffentlicht und erhält dort die Möglichkeit, sich mit einem eigenen Steckbrief zu präsentieren. Weitere Informationen zum Kriterienkatalog sowie Erläuterungen zur Klassifizierung finden Sie unter www.bayerischekueche.de.
