treuobstwiesen sind seit Jahrhunderten Teil der identitätsstiftenden Kulturlandschaft Bayerns. Sie erfreuen das Auge Erholungssuchender und schaffen einen einzigartigen Lebensraum für Flora und Fauna. Mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten finden in Streuobstwiesen ihre ökologische Nische. Durch Nutzung der oft uralten Streuobstbestände, die sich auf Wiesen und Äckern in Baumgruppen oder langen Zeilen reihen, wird dieser Lebensraum von Landwirten aufrechterhalten.
Mit der Veredelung von Streuobst zu Bränden haben sich viele landwirtschaftliche Betriebe ein zusätzliches Standbein geschaffen, mit dem zugleich aktiver Naturschutz vorangetrieben wird.
In der Vergangenheit wurde ein Großteil des aus Streuobst erzeugten Alkohols an die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein verkauft. Seit der Abschaffung des Branntweinmonopols zum Ende des Jahres 2017 sind die Klein- und Obstbrenner jedoch bei der Vermarktung ihrer selbsterzeugten Obstbrände vollständig auf den freien Markt angewiesen. Um die bayerischen Brenner dahingehend vorzubereiten und auch weiterhin durch Nutzung des Streuobstes die bayerischen Streuobstwiesen zu erhalten, wurde vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten frühzeitig eine Qualitätsoffensive für Bayerische Edelbrände eingeleitet. In enger Zusammenarbeit mit den drei bayerischen Brennereiverbänden, den Bayerischen Edelbrandsommeliers und insbesondere dem Engagement der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) werden Maßnahmen ergriffen, die die Vermarktung der bayerischen Edelbrände als hochwertige Regionalprodukte vorantreiben.
So wurde unter anderem mit der Marke „Bayern Brand – Wir brennen für Bayern“, ein gemeinsamer Marktauftritt für die bayerischen Edelbrenner geschaffen. Die Basis dafür bildet die Bayerische Obstbrandprämierung, bei der die Brenner im Freistaat alle zwei Jahre ihr Können unter Beweis stellen. Bei der diesjährigen Obstbrandprämierung (2018) wurden insgesamt 644 Destillatproben von Brennern aus ganz Bayern eingereicht. Diese wurden nach wissenschaftlichen Kriterien analysiert und von einer unabhängigen Expertenjury bewertet. Die besten Edelbrände werden mit einer Gold- oder Silbermedaille prämiert. Aufbauend auf diesen Ergebnissen erfolgt die alle zwei Jahre stattfindende Vergabe des Staatsehrenpreises für Bayerische Edelbrenner. Diese besondere Auszeichnung erhalten die zehn besten Brenner Bayerns, die mit ihrer handwerklichen Qualitätsarbeit besonders herausragen.
Was es heißt, für Bayern zu brennen, das zeigen die ausgezeichneten Edelbrenner auch persönlich bei öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen, die das Ministerium regelmäßig in Zusammenarbeit mit den Verbänden organisieren. Bei Auftritten unter anderem auf dem Viktualienmarkt gemeinsam mit den Münchner Innenstadtwirten, beim Genussfestival in München oder der Fachmesse für Hotel und Gastronomie (HOGA) können Besucher die Aromenvielfalt edler Destillate aus verschiedenen Regionen Bayerns kosten. Die persönliche Leidenschaft, die Handwerkskunst und die Spitzenqualität die hinter den Likören, Geisten und Bränden stehen überzeugen dabei regelmäßig.
Bayerische Edelbrände sind Kulturgüter, sie spiegeln in ihrer Vielfalt die Regionen Bayerns wieder. Genau wie die bayerische Küche. Daher sind heimische Edelbrände auch eine Voraussetzung bei der Klassifizierung „Ausgezeichnete Bayerische Küche“, die das Ministerium gemeinsam mit dem Hotel und Gaststättenverband Bayern initiiert hat. Denn regionale Edelbrände bereichern nicht nur die regionale Speisekarte, sondern auch das Geschmackserlebnis der Gäste – als „Krönung eines guten Essens“.
Weitere Informationen unter www.bayern-brand.de
Tipp: Gastronomen und Hoteliers, die in ihren Betrieben entsprechende Produkte anbieten, können das Signet „Bayern Brand“ auch in Speisekarten einbinden.