o bringt es nichts, das beste Restaurant sein zu wollen, sondern das attraktivste und begehrteste zu sein. Denn wer weiß schon, was zum Beispiel das beste Auto oder die beste Zahnpasta ist?
Wir entscheiden uns immer für das attraktivste Produkt. Für Inhaber bedeutet dies, mutig zu sein, die alten Muster zu verlassen und bereit zu sein für Neues. Denn: Man gewinnt den Wettbewerb, wenn man ihn verlässt.
Im 21. Jahrhundert wird es die Aufgabe sein, den Wandel der Gesellschaften zu erkennen und sich zu integrieren. Dazu muss man ein Gespür dafür entwickeln, was die Menschen wollen, bevor sie es wollen. Zu diesem Anlass lohnt es sich, einen Blick auf die gesellschaftliche Entwicklung zu werfen: Wie haben sich die Menschen, Gesellschaften und deren Kaufströme in den letzten Jahrzehnten verändert? Früher wurden eher in Produkte investiert, die das Leben erleichtern und großer Wert auf Statussymbole gelegt. Heutzutage kaufen die Menschen dagegen mit einem Fokus auf bewusstes Leben und Bereicherung. Das heißt für die Gastronomie, dass sie viel mehr zu einer Plattform der Inspiration und des energetischen Lebens werden. Die Software (Atmosphäre) entscheidet über den Erfolg eines Unternehmen- nicht die Hardware (Einrichtung). Statt von Restaurants spricht man heute von Lebenswelten. Mit den Projekten Adventure Camp Schnitzmühle, Robinson Club, AIDA oder auch mit dem Restaurant Fischer am Ammersee ist dieser Ansatz gelungen: Wir gewinnen den Wettbewerb, wenn wir ihn verlassen.
Wer plant, schlichtweg ein Hotel oder ein Restaurant zu eröffnen, hat schon verloren. Vielmehr sollten Betreiber in Lebenswelten denken und die Kunden mit einem außergewöhnlichen Konzept überraschen. Besonders in der jetzigen Zeit sollten Gastronomen und Hoteliers zu Erfindern von Zukünften werden. Heute wollen Endorphine geshoppt und Gefühle gelebt werden. Menschen wollen bereichert werden. Der Blick und die Motivation sind nach vorne gerichtet. Darum müssen zeitgemäße Konzepte die bewährten Muster verlassen, um authentisch zu begeistern.
Früher hat die analoge Gesellschaft noch Produkte gekauft. Heute kauft die neue digitale Gesellschaft „Spirit“ und „Möglichkeiten“. So hat sich der Tourismus vom Destinations-Tourismus zum Neigungs-Tourismus entwickelt. Statt zu erzählen, dass man in Bayern Urlaub gemacht hat ist die Rede von Yogatreatments, Rafting-Touren oder anderen Erlebnissen. Über Jahrzehnte waren Urlaub und „schön essen gehen“ Erleichterungs-Rituale, die uns unser schweres, hartes Leben besser ertragen ließen. Heutzutage sind die neuen Werte Lust, Intelligenz und Leben. So sprechen wir von der Wandlung des Produktnutzens hin zum Emotionsnutzen.
Durch Covid 19 haben wir es momentan mit einer Kultur zu tun, die Angst vor der Zukunft hat. Das ist die große Chance für neue Ideen. Kreativität ist das neue Zauberwort, denn alles was normal ist, wird aussortiert. In unserem Workshop „Kreativer Ungehorsam“ werden wir alles hinter uns lassen, was normal ist. Es gilt, Konzepte für die Zukunft zu beleuchten und Wege aufzuzeigen, wie man neue Lebenswelten erreichen kann. Freuen Sie sich auf einen sehr kreativen und inspirierenden Tag.