ie BTG wurde vom DEHOGA Bayern im Rahmen der Kampagne beauftragt, Kurzberatungen im Sinne von Potential- und Schwachstellenanalysen für gastgewerbliche Betriebe in Bayern zu konzipieren und umzusetzen. Gleichzeitig sollten Sie den Betrieben Lösungs- sowie Maßnahmenbausteine an die Hand geben – wie sind Sie diese Aufgabe angegangen?
Wir haben uns mit einem Team von Profis der Branche – internen wie externen – viele Gedanken über Probleme sowie Herausforderungen der Betriebe gemacht und im zweiten Schritt mögliche Lösungen skizziert. Ein zweites Team hat sich mit erfolgreich geführten gastgewerblichen Betrieben in Bayern beschäftigt und mit der Frage: „Was macht die Erfolgreichen so erfolgreich und welche gemeinsamen Nenner haben diese Best-Practice Betriebe?“
Zu welchem Schluss sind Sie gekommen?
Auch wenn viele individuelle Faktoren eine Rolle spielen, kann man einige Erfolgsfaktoren zusammenfassen: Klare Ausrichtung – ein Konzept, welches durchgängig in den Betrieben erkennbar ist, gepaart mit Authentizität. Diese Unternehmen wissen, für was sie stehen – aber auch, welche Trends sie auslassen müssen. Sie bleiben authentisch und entwickeln sich stetig weiter.
Darüber hinaus kennen sie ihre Alleinstellungsmerkmale, nutzen und kommunizieren diese über alle Kanäle. Das bedeutet im Betrieb, im Außenauftritt, Web etc.
Ein weiterer Punkt, der sich herauskristallisiert hat, ist der professionelle Umgang mit Mitarbeitern. Erfolgreiche Betriebe binden Mitarbeiter in Entscheidungen ein und somit langfristig ans Unternehmen.
Woher weiß man als Unternehmer bei Veränderungen, was noch zum Betrieb passt – wie Sie sagen, was „authentisch“ ist und was nicht?
Indem man seine Zielgruppen kennt und sich mit deren Bedürfnissen auseinandersetzt. Ich halte es für wichtig, den Blick von außen auf den eigenen Betrieb und die angebotenen Dienstleitungen zu reflektieren.
Das setzt gleichzeitig voraus, seinen Gästen interessiert zuzuhören, im Betrieb und den sozialen Netzwerken. Die Informationen sollten regelmäßig bewertet und auch mit den Mitarbeitern diskutiert werden.
Im Rahmen der Kampagne des DEHOGA Bayern „Zukunft für das Bayerische Gastgewerbe“ hat die BTG bereits die ersten 100 Blitzlicht-Beratungen in bayerischen Betrieben durchgeführt – weitere 200 sind bereits angemeldet und täglich trudeln mehr Registrierungen ein. Worauf führen Sie diese Nachfrage zurück?
Viele nennen bei der Anmeldung als Motiv den Wunsch nach einem neuen Blickwinkel auf den eigenen Betrieb, Lösungsvorschläge für aktuelle Herausforderungen bzw. neue Ideen für die Zukunft.
Lassen sich die Empfehlungen, die Sie während der Blitzlichtberatung bzw. im Bericht aussprechen, zusammenfassen?
Der Bedarf an neuem Know-how in den Betrieben ist definitiv vorhanden. Viele Unternehmer arbeiten schon lange und sehr intensiv, da wird man irgendwann „betriebsblind“. Die Möglichkeiten, neuen Input zu kriegen, sind vielfältig:
Weiterbildung ist eine Variante – sowohl bei Unternehmern als auch Mitarbeitern. Das sehen wir bei der BTG auch an der steigenden Nachfrage im Seminarbereich. Für die aktuelle Generation der Mitarbeiter spielt die Möglichkeit, an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen, eine wichtige Rolle. Bei konkreten Herausforderungen empfehlen wir meist, auf das Know-how eines Spezialisten, einem Berater oder Coach, zurückzugreifen. Einen Profi, der unvoreingenommen auf den Betrieb blickt und bei der Lösung hilft, der in den Betrieben vermittelt, wenn unterschiedliche Wahrnehmungen innerhalb des Teams oder der Familie vorherrschen.
Auch professionelle Mystery Checks sind ein hervorragendes Mittel, einen neutralen und vor allem strukturiert dokumentierten Blick durch die Gästebrille auf den eigenen Betrieb zu erhalten.
Persönlich empfehle ich Unternehmern, so oft es die Zeit erlaubt, selbst „Gast zu sein“. Sprich, neue Betriebe, Produkte, Konzepte als Gast zu entdecken. Kleine Auszeiten geben Raum für neue Ideen und es fällt später leichter, im eigenen Betrieb die Perspektive der Gäste einzunehmen.
Sie haben Interesse an einer kostenlosen Blitzlichtberatung?
Dann registrieren Sie sich direkt über das Anmeldetool auf der Website www.wirtshauskultur.bayern.