eit 2019 begleitet die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern zusammen mit der Bayern Tourismus Marketing GmbH Museumsverantwortliche bei der Integration in die touristischen Strukturen. Nach der Gründung von zehn Museums-Pilotnetzwerken im Projekt „Museum und Tourismus“ werden ganz neue kommunikative Wege zum Gast eingeschlagen: So münden die erstmals entwickelten Museum- Storytellings für das Tourismusmarketing in konkrete Empfehlungen der Museumsleiter für Wirtshäuser in der Region. Auch bei der Planung von Blogger-Reisen arbeiten inzwischen Museen mit Hoteliers zusammen.
MUSEUMS-NETZWERK IN FRANKEN
Vor zwei Jahren bildete sich das Museums- Netzwerk „Kultur und Genuss in Franken“. Thematisch ist hier alles verbunden, was in der Geschichte der Gastronomie zu dem geführt hat, was wir heute bayerische Gastfreundschaft nennen dürfen: Brauereimuseum, Gewürzmuseum, Bäckereimuseum, Karpfenmuseum. Aber auch ein Töpfermuseum und das Porzellanikon gehören dazu. Denn: Was wäre die bayerische Gastronomie ohne den stilvoll gedeckten Tisch? Als Netzwerk suchten die Museumsverantwortlichen auch den Kontakt zur Hotellerie. Man traf sich, digital in Corona-Zeiten, mit dem Kreisvorsitzenden in Kulmbach Stephan Ertl vom Hotel Ertl. Sein Vorschlag, die Hoteliers müssen die Museen erst einmal analog kennenlernen, bevor sie diese erfolgreich weiterempfehlen können, wurde erfreut aufgenommen. Der DEHOGA-Kreisverband lud in diesem Sommer gleich zu zwei Treffen im Porzellanikon in Selb und ins Brauereimuseum in Kulmbach ein.
Man war erstaunt, was es in diesen Museen, die sich dem kulinarischen Erbe Bayerns widmen, zu sehen gab. Zudem wurde das Treffen zur regen Diskussion genutzt, was man denn in Zukunft gemeinsam gestalten könne. Vorschläge kamen von beiden Seiten. Aktuell werden unter dem Arbeitstitel „Erlebnismeile“ inspirierende Touren entwickelt. Sie sollen nicht nur Museen verbinden, sondern vor allem auch zu kulinarischen Erlebnissen in Franken motivieren.
MUSEENLANDSCHAFT“ IN OBERBAYERN
In Oberbayern wurde vom Netzwerk „MuSeenLandschaft Expressionismus“ die Radpauschale „Blauer Reiter“ erarbeitet. Sie war im Corona-Sommer bei „Zeit Reisen“ buchbar. Aufgrund des großen Erfolges wird sie von „Die Zeit“ im Jahr 2021 gleich zweimal wiederholt. Mit dabei sind beispielsweise das Hotel Opera in München, das Hotel Grauer Bär in Kochel und das Angerbräu in Murnau.
KOOPERATION MIT GOOGLE
Ganz neue Wege einschlagen wird das Projekt „Museum & Tourismus“ mit der kürzlich vertraglich besiegelten zukünftigen Zusammenarbeit der Landesstelle der nichtstaatlichen Museen in Bayern, der Bayern Tourismus Marketing GmbH und Google. Hier wird unter dem Titel „Crafted in Bavaria“ für die handwerklich orientierten Museen ein ganz neues Feld der Kommunikation auch für kleinere Häuser erschlossen – auf der reichweitenstarken Plattform „Google Arts & Culture“. Und das Brauerhandwerk ist mit dabei. So können in Zukunft weltweit kulturtouristische Reiseströme mit inspirierender Information versorgt werden.
PARTNERSCHAFT MIT GEMEINSAMEM NUTZEN
Die Zukunft hat Potenzial: Museen plus kulturaffine Hotellerie und authentische Wirtshäuser wirken gemeinsam als gegenseitig Profitierende. Oder, wie es Dr. Helga Metzel, Leiterin des Bayerischen Brauereimuseums ausdrückt: „Wir stellen nicht nur die Wirtshauskultur aus. Im Rahmen eines partnerschaftlichen Miteinanders werfen wir uns gegenseitig die Bälle zu, um unsere Gäste entsprechend empfangen und verwöhnen zu können.”
Dr. Martin Spantig
Projektleitung Museum & Tourismus | Landesstelle der nichtstaatlichen Museen in Bayern