ax‘n, Wurst in vielerlei Variationen oder Dampfnudeln, dazu ein Helles oder ein Gläschen fränkischen Wein. Wer an die bayerische Menükarte denkt, dem fallen wahrscheinlich zuallererst die vielen bodenständigen Schmankerl ein.
Diese Basis will unbedingt bewahrt werden. Und doch braucht es immer wieder einen neuen Dreh und eine individuelle Note, um sich abzuheben. „Gastgeber Bayern“ stellt verschiedene Persönlichkeiten vor, die die „geschmackvolle“ Seite des Freistaats auf ihre Art und Weise zeigen:
Caspar Plautz legt die Kartoffel neu auf
Kaum ein anderer Ort verkörpert bayerischen Genuss und Qualität wie der weltbekannte Viktualienmarkt in München. Dass auch hier die Zeichen der Zeit nicht stillstehen, beweisen Theo Lindinger und Dominik Klier. Seit über einem Jahr führen die beiden hippen Jungs ihren Kartoffelstand „Caspar Plautz“. Sie verkaufen verschiedenste Sorten der begehrten Knolle und kreieren in ihrem kleinen „Bistro“ feinste vegetarische und vegane Mahlzeiten – die Kartoffel steht dabei immer im Mittelpunkt. Eines der beliebtesten Gerichte ist zum Beispiel selbst gemachter Hummus, Tahini und arabisches Pesto mit Nelken und Koriander. Dazu israelische Shakshuka mit der typisch scharfen Tomatensoße. Je nach Saison ändert sich die Speisekarte, denn frische und regionale Produkte sind den Inhabern sehr wichtig.
Hüttenschmaus – Fleischlos glücklich
Auf den ersten Blick sieht es nach einer traditionellen Bergwirtschaft in den Allgäuer Alpen aus. Und doch wartet eine Überraschung: So findet sich in der Hündeleskopfhütte statt Schnitzel und Speckplatte ausschließlich Vegetarisches auf den Tellern. Hüttenwirtin Silvia Beyer serviert ihren Gästen unter anderem Krautkrapfen, Allgäuer Kaasspatzn oder vegane, glutenfreie Zucchini-Lasagne überbacken mit Mandelmus. Die meisten Speisen bereitet sie komplett von Hand zu und verwendet ausschließlich Ökoprodukte zumeist aus der Region. Ihre Ideen holt sich die gebürtige Nesselwangerin aus der eigenen Kindheit: Die Basis sind traditionelle Gerichte, die die Hauswirtschafterin mit modernen Rezepten verfeinert. Ihren Traum von der ersten vegetarischen Hütte in den Alpen verwirklichte sie im Mai 2015. Die Wanderer und Mountainbiker, die den Weg nach oben meistern, sind nicht nur von ihren fleischlosen Gerichten beeindruckt. In Kombination mit dem Ausblick auf die Allgäuer Alpen und das Zugspitzmassiv aus 1.180 Metern Höhe ist jedes Essen ein unvergessliches Erlebnis. Wer sich im Winter auf den Weg macht, den erwartet zum Schluss noch ein besonderes Highlight: Die von Beyer eigens präparierte Rodelbahn verspricht auf den zur Verfügung gestellten Schlitten eine spaßige Talabfahrt.