as aber macht ein Gastgeber, der nicht Gast geben darf? Den es nur noch to-go und als Bringdienst gibt? Ich bin weder Politiker, Virologe noch Quertrinker, auch bin ich kein Gastronom. Und so hüte ich mich davor, dass zu tun, was schon so viele tun: Wissen, wie es geht. Ich kann Umgang mit Menschen. Was ich nicht kann: Pandemie. Was ich auch gerade nicht kann ist Auftreten. Auf den Bühnen der Republik und meine Einsichten und Erfahrungen zum besseren Miteinander mit meinem Publikum zu teilen.
Schön, dass es diese Kolumne gibt. Weil wenigstens wir Gastgeber in Verbindung bleiben. Weil ich meine Einsichten und Erfahrungen mit Ihnen teilen kann. Damit Gastgeber und Gäste irgendwie in Verbindung bleiben.
So wie mein Lieblingsvietnamese, der die die beste Pho außerhalb Vietnams macht und In Verbindung bleiben Gastgeber Bayern Frag doch den Knigge mir immer eine Suppenschüssel aus Keramik mitgibt. Damit ich authentisch zu Hause genieße, was ich sonst vor Ort genoss; und wiederkomme mit seiner Schüssel, um die nächste Suppe zu genießen. So bleiben wir in Verbindung. Wie meine Lieblingsbrauerei, die auf ihrer Internetseite einen virtuellen Rundgang anbieten und mir – wie bei Sendung mit der Maus – erklärt wie mein Lieblingsbier in Flasche und Glas kommt. Wie mein Lieblingsitaliener, der mich auf Instagram mit Rezepten von der Toscana über Umbrien bis nach Sizilien versorgt. Jede Woche eine andere Region mit tollen Gerichten. Jeden Mittag und Abend köstlich duftend von ihm zubereitet abholbereit.
Wie mein Freund Tom. Der seinen Vornamen dem gleichnamigen Drink „Tom Collins“ verdankt. Doch Tom kann nicht nur Gin und Sour, Tom kann alles mixen, was Fantasie und Zutaten hergeben. Auf seinem YouTube- Kanal bietet der passionierte Barmixer Online-Kurse für alle die an, deren Lieblingscocktails gelockdownt sind. Für alle, die auch gegenwärtig noch mehr Office als Home und mehr als happy über Abwechslung sind, haben Annette und ihre Mädels sich wieder an alte Zeiten erinnert. Damals als sich in gesichtslosen Gewerbegebieten die Menschen darauf freuten mit bunten Salaten und Sandwiches à la Jamie Oliver versorgt zu werden statt mit Kantineneinerlei.
Ich weiß, man soll sich nicht auf die Schulter klopfen und ein Knigge schon gar nicht. Aber in diesen Zeiten ist eben alles anders. Und daher traue ich mich als Gast zu bekennen: In meinem Freundeskreis sammeln wir schon seit Corona-Beginn für die Belegschaft unserer Lieblingskneipe. Die Rechnung und das Trinkgeld nach Lockerung werden alle Grenzen sprengen! Ein Tropfen auf den heißen Stein? Bestimmt. Doch schön, wenn es bald dazu käme. Oder um es mit Herbert Grönemeyer zu sagen: Zeit, dass sich was dreht.
Moritz Freiherr Knigge gibt bei Gastgeber Bayern Antworten für Gastgeber. Haben auch Sie eine Frage? Dann schreiben Sie an knigge@gastgeber.bayern.