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sabella Hren, Vorstand der Bayerischen Gastgeber AG und Geschäftsführerin der BTG über die digitale Zeitwende in Betrieben mit starken Wurzeln und lebendigen Organisationen.
Die Experten sind sich einig: Wir befinden und mitten in einer Transformation und die Fakte sprechen für sich, denn bis 2030 sollen in Deutschland bis zu 4 Millionen Arbeitskräfte fehlen. Was bedeutet das für das Gastgewerbe und das Arbeiten der Zukunft? Fest steht, dass die Welle der Veränderung kommt und es ist unsere Aufgabe rasch zu lernen wie wir auf ihr surfen.
Doch Digitalisierung oder der Einsatz von KI sind kein Selbstzweck, sondern Teil der Lösung und somit der letzte logische Schritt in einer Reihe von Überlegungen. In den Unternehmen finden sich gewachsene Strukturen: eine Organisation die jahrelang praktiziert, wenig adaptiert und im operativen Trubel auch kaum hinterfragt wurde. Gästeerwartungen, Bedürfnisse der Mitarbeitenden, Rahmenbedingungen und Nachfragen haben sich jedoch stark gewandelt.
Viele privat geführte Betriebe denken, dass ihre Arbeitsweise sie ausmacht und authentisch wirken lässt und deshalb daran wenig verändert werden sollte. Das ist ein Trugschluss, der auf lange Sicht Veränderung lähmt und zum Nachteil werden kann. Das, was ein Betrieb ist und wofür ein Unternehmen mit seinen Teams steht, bleibt als Einzigartigkeit stabil – auch, wenn die Organisation lebendig und
im ständigen Wandel ist.
Wenn ein Betrieb nun den ersten Schritt gehen möchte, sollte er zunächst gemeinsam mit seinen Mitarbeitern einige Punkte evaluieren: Was sind die größten Zeitfresser? Arbeitsschritte sollten
hinterfragt und verkürzt sowie überflüssige Handgriffe reduziert
werden. Es kann nur das sinnvoll auf digitalem Wege unterstützt
werden, was definiert ist und strukturiert abläuft.
Weitere Fragen wie „Was sollten wir neu machen? Was würde unser Arbeitsleben maßgeblich erleichtern?“ müssen sich Betriebe stellen. Oft werden stabile und gewachsene Strukturen von langjährigen Mitarbeitenden getragen, die für die Betriebe überaus wichtig sind, indem sie sowohl Gäste als auch Unternehmer mit großer Dankbarkeit erfüllen. Eben diese geschätzten Weggefährten sind oftmals von operativen beziehungsweise digitalen Veränderungen wenig überzeugt und sollten deshalb von Beginn an aktiv eingebunden und begeistert werden. Es hilft, ein „Wie könnte es sein?“-Bild zu malen, wenn man neu beginnen würde – quasi auf der oft zitierten grünen Wiese neu beginnen. Von hier an kann ein Betrieb die jeweiligen nötigen Schritte für sich klarer zeichnen und den Prozess starten.
Der Austausch mit Gleichgesinnten und der Blick über den eigenen
Tellerrand zeigt oft neue Perspektiven auf Herausforderungen. Wie gehen Branchenkollegen mit Themen um, welche Lösungen funktionieren anderswo? Zusätzliche Impulse können auch Gästerezensionen oder Best-Practice-Beispiele aus anderen Betrieben liefern. Ob über den DEHOGA, regionale Netzwerke, ERFA-Gruppen oder
einfach am Wirtshaustisch – im Dialog. Von „Schwarmintelligenz“ kann immer profitiert werden, wenn der Gedankenaustausch den
möglichen Lösungen gewidmet ist.
Um neu zu denken, Anpacker, Kümmerer und Freigeister zu fördern,
sollten Unternehmen – neben einer Kultur der Offenheit – in die Stärkung der Kompetenzen ihrer Teams investieren. Professionalisierung ist ein fortlaufender Prozess, Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern. Das schafft Motivation, Effizienz und Resilienz. Ein Freigeist ermutigt Mitarbeiter, auch über den Tellerrand hinauszublicken und innovative Lösungen zu finden. Lösungen können in der Digitalisierung und im Einsatz von KI liegen, doch der Impuls muss vom Menschen kommen. Seien Sie offen und befragen Sie Ihre Mitarbeitenden, Kollegen und ChatGPT dazu – Sie wären überrascht, welche Antworten Sie bekämen!
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