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und 2.500 Gäste haben sich Mitte April beim GastroFrühling des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA Bayern im Hippodrom am Frühlingsfest auf der Münchner Theresienwiese getroffen. Die Mitglieder des Verbands aus Hotellerie und Gastronomie signalisierten Entschlossenheit und den festen Willen, auch in schwierigen Zeiten zusammenzustehen.
Mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Arbeitsministerin Ulrike Scharf, Tourismusministerin Michaela Kaniber, Justizminister Georg Eisenreich, Finanzstaatssekretär Martin Schöffel sowie Innen- und Kommunalstaatssekretär Sandro Kirchner sind nur einige prominente Besucher genannt – auch Fernsehkoch Alexander Herrmann ließ es sich nicht nehmen, auf dem diesjährigen GastroFrühling vorbeizuschauen.
Wie auch DEHOGA Bayern-Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert in seinem Grußwort zeigte sich Präsidentin Angela Inselkammer in ihrer Rede im Hinblick auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer von der Bundesregierung enttäuscht: „Die von der Bundesregierung beschlossene Steuererhöhung auf Speisen ist ein fataler Irrweg. Es wird in der Gastronomie zu massiven Betriebsschließungen, steigenden Preisen, sinkenden Umsätzen und einem enormen Verlust an Arbeitsplätzen und Lebensqualität führen. Gerade auch in ländlichen Regionen!“ Jetzt gelte es, Betriebe sowie Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu sichern und so für mehr Steuereinnahmen und weniger staatliche Hilfsgelder zu sorgen. „Kurzum: Es braucht vernünftige Rahmenbedingungen, innerhalb derer die Branche wirtschaftlich agieren kann“, so die Präsidentin. Diese Kernforderung wurde auch von Ministerpräsident Dr. Markus Söderunterstützt: „Bayern steht für Gastlichkeit und Gemütlichkeit. Gastronomie und Tourismus sind das freundlichste Gesicht Bayerns und eine unserer wichtigsten Wirtschaftsbranchen. Für unser Essen sind wir weltberühmt. Die Gastro hat endlich wieder mehr Wertschätzung und Unterstützung verdient. Dazu braucht es aber einen Regierungswechsel im Bund. Wir würden die 7 Prozent Mehrwertsteuer für die Gastro wieder einführen. Auch Familien müssen sich einen Besuch im Wirtshaus leisten können. Zudem braucht es mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit, Steuerfreiheit auf Überstunden, weniger Bürokratie und mehr Vertrauen. Leistung muss sich wieder lohnen. Wer arbeitet, muss mehr haben als derjenige, der nicht arbeitet. Danke all unseren hervorragenden Gastwirten und allen Bedienungen für die super Arbeit. Wir stehen an Eurer Seite“, so der Ministerpräsident.
Präsidentin Inselkammer regte die Wiedereinführung des Gaststättenmodernisierungsprogramms an. So könnten die ungewollten Mehreinnahmen aus der erhöhten Umsatzsteuer gezielt in Betriebe reinvestiert werden, denen aktuell jegliches Geld für Investitionen fehlt. Auch beim Thema Entbürokratisierung und Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes durch die Umstellung auf die Wochenarbeitszeit sieht Inselkammer noch Nachholbedarf durch die Politik.
Michaela Kaniber, Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, machte am Rande der Veranstaltung klar: „Bayern ist Tourismusland Nummer 1 in Deutschland. Die ganze Welt macht gerne Urlaub in Bayern und genießt bayerische Schmankerl. Dieser Erfolg hat viel mit der Leistungskraft und Leidenschaft unseres Gastgewerbes zu tun. Die unermüdliche Einsatzbereitschaft und Innovationskraft der Gastronomie- und Hotelbetriebe in Bayern verdienen höchste Anerkennung. Sie sind es, die maßgeblich zur Attraktivität und Lebensqualität des Freistaats beitragen. Das bayerische Gastgewerbe unterstreicht einmal mehr seine außergewöhnliche Leistungsfähigkeit und Robustheit und erweist sich auch in herausfordernden Zeiten als tragende Säule unserer Wirtschaft.“
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betonte nach dem GastroFrühling: „Wenn sich rund 2.500 bayerische Gastronomen und Hoteliers im Hippodrom Festzelt auf dem Münchner Frühlingsfest treffen, um sich auszutauschen und gemeinsam zu feiern, zeigt das den Zusammenhalt und die Stärke dieser wirtschaftlich wichtigen Branche. Und diese Branche ist wirklich etwas Besonderes: Hotellerie und Gastronomie sind wichtig für den Wirtschaftsstandort Bayern, wichtige Arbeitgeber mit vielen Impulsen in andere Wirtschaftszweige wie das Handwerk.“
Auch Innen- und Kommunalstaatssekretär Sandro Kirchner äußerte sich nach der Veranstaltung begeistert: „Der GastroFrühling ist eine hervorragende Plattform für die bayerischen Hotel- und Gaststättenbetriebe, sich zu präsentieren und zu vernetzen. Wir sind stolz auf unsere bayerische Wirtshauskultur und die Gastfreundschaft, die einen wichtigen Teil unserer bayerischen Identität ausmacht und gerade auch im ländlichen Raum besonders wichtig und wertvoll ist. Unsere hochengagierten Hotel- und Gaststättenbetriebe sind eine ausgezeichnete Visitenkarte unseres tollen Freistaats!“
Martin Schöffel, Staatssekretär der Finanzen und für Heimat, positionierte sich klar für die Branche: „Bayern ist ein Genussland! Die große Anzahl an Gastronomien und Brauereien spiegelt die Vielfalt und Einzigartigkeit unserer schönen bayerischen Heimat wider. Eine dauerhafte Senkung der Biersteuer zur Entlastung der kleinen und mittelständischen Brauereien haben wir bereits erreicht – damit lebt eine jahrhundertealte Tradition weiter! Wir stehen auch nach wie vor fest an der Seite unserer Gastronomiebranche und werden uns weiterhin tatkräftig für eine dauerhafte Absenkung des Umsatzsteuersatzes für die Gastronomiebranchen einsetzen, um Spielräume für Modernisierungen und Zukunftsinvestitionen zu schaffen.“
Bayerns Arbeitsministerin Ulrike Scharf bekräftigte: „Der GastroFrühling ist ein fester Termin in meinem Kalender. Unsere Gastronomen und Hoteliers sind unverzichtbare Arbeitgeber im Freistaat. Dabei lebt das bayerische Gastgewerbe Traditionen, ist unser Aushängeschild in die Welt und steht gleichzeitig auch für Modernität und Fortschritt. Ich fordere den Bund seit langem dazu auf, endlich die unflexible tägliche Höchstarbeitszeit von maximal 10 Stunden aufzuheben und durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu ersetzen. Unsere gesamte Wirtschaft, aber vor allem das Gastgewerbe würden davon profitieren. Wir müssen beim Thema der Arbeitszeit endlich im hier und jetzt ankommen und flexible Arbeitszeitmodelle verwirklichen. Die Menschen sollen nicht mehr, sie sollen flexibler, entsprechend ihrer Lebensrealität arbeiten können. Es ist höchste Zeit, die gesetzlichen Bedingungen zum Wohl der Mitarbeitenden und der Betriebe anzupassen. Wir brauchen ein modernes, flexibles, unbürokratisches und krisenfestes Arbeitszeitgesetz. Der Gesundheits- und Arbeitsschutz hat dabei immer oberste Priorität und steht nicht zur Disposition.“
Auch Georg Eisenreich, Bayerischer Staatsminister der Justiz, zeigt sich begeistert: „Auch in diesem Jahr war ich wieder gerne Gast beim GastroFrühling des DEHOGA Bayern. Herzlichen Dank an Angela Inselkammer für die wie immer tolle und stimmungsvolle Veranstaltung. Der GastroFrühling ist zu einer echten Institution geworden. Gastronomie und Hotellerie sind Stützpfeiler der bayerischen Wirtschaft und tragen viel zum bayerischen Lebensgefühl bei. Ohne die bayerischen Gastronomen und Hoteliers wäre Bayern nicht der in der ganzen Welt beliebte Ort der Gastlichkeit. Herzlichen Dank dafür!“ Inselkammer sprach stellvertretend für etwa 450.000 Menschen, die in Bayern im Gastgewerbe arbeiten und für 33.000 Betriebe, die in allen Gegenden Bayerns vorhanden sind. Die Branche ist nach der Industrie die wichtigste Wirtschaftskraft. Deshalb wünsche und erwarte Inselkammer auch, dass die Politik der Branche zuhöre und Rahmenbedingungen schafft, die ihr Überleben sichern. Der GastroFrühling 2024 stand vor allem im Zeichen der Stärkung der Branche und so betonte auch Inselkammer zum Abschluss ihrer Rede nochmals: „Wir holen uns die 7 Prozent auf Speisen zurück! Wir geben nicht auf!“
Weitere Eindrücke sowie Mitschnitte einiger Reden auf dem GastroFrühling sind auf der Homepage des DEHOGA Bayern zu finden.