Von diesem Trend profitieren alle: Gäste und Kunden erhalten geschmacklich unverwechselbare Produkte, die im saisonalen Wechsel auf den Tisch kommen, lokale Wirtschaftsstrukturen werden gestärkt, kurze Lieferwege genutzt und jedermann weiß, woher die Waren stammen. Zudem wird die heimische Landwirtschaft unterstützt, Pflegerin unserer Kulturlandschaft, die Voraussetzung für einen erfolgreichen Tourismus ist, der wiederum nach der Industrie zur zweitwichtigsten Leitökonomie unseres Freistaates aufgestiegen ist.
Die vorliegende Ausgabe von Gastgeber Bayern stellt Ideen und Initiativen vor, wie Gastronomen von dieser Entwicklung direkt profitieren können. Nicht alle Vorschläge werden für jeden Betrieb passen, sie können jedoch als Anregung dienen, auch Teil dieser Erfolgsgeschichte zu werden.
So positiv dies alles bis hierher klingen mag, die Medaille hat jedoch zwei Seiten. Denn Heimat und Regionalität funktionieren nur dann, wenn gastgewerbliche Betriebe auch wirklich flächendeckend vorhanden sind. Wo die Wirtschaft stirbt, stirbt der Ort. Wenn es kein Wirtshaus mehr gibt, fehlt der regionale Wirtschaftsmotor, schließt oft der Einzelhandel, kommt es zu einem deutlichen Verlust an Lebensqualität vor Ort, rückt das Verfassungsziel gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen Teilen Bayerns in weite Ferne.
Der Staat hat dies erkannt und gehandelt. Zwar konnten unsere branchenpolitischen Forderungen nach einer Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, fairen Wettbewerbsbedingungen vor allem hinsichtlich gleicher Steuern für Essen sowie der Schaffung eines Umfeldes, das wieder mehr Raum für selbstverantwortliches Handeln zulässt, noch nicht erfüllt werden. Doch er hat unsere Forderung aufgegriffen und eine eigene Tourismusabteilung im Wirtschaftsministerium umgesetzt sowie die Etablierung eines eigenständigen Tourismuskompetenzzentrums angekündigt. Zusätzlich unterstützt das Wirtschaftsministerium maßgeblich unsere Kampagne „Zukunft für das bayerische Gastgewerbe“, deren Kernbestandteil eine für nahezu alle gastgewerblichen Unternehmer kostenfreie Erstberatung ist. Darüber hinaus hat der Ministerpräsident persönlich angekündigt, noch in diesem Jahr 30 Millionen Euro als direkte Förderung für kleine Wirtshäuser, Gastwirtschaften, Pensionen und Hotels zur Verfügung zu stellen. Es bewegt sich also vieles in die richtige Richtung, doch lesen Sie selbst …