irft man einen Blick auf langfristig ergebnisreiche Unternehmen der Branche, wird rasch klar, dass einzelne Erfolgsfaktoren zueinander in gewisser Wechselbeziehung stehen oder einander bedingen.
Zahlreiche Betriebe sehen sich durch die rasante Entwicklung am Markt mit großen Herausforderungen konfrontiert. Positive Beispiele segeln mit dem Wind, nutzen Trends für zusätzliche Angebote, erschließen neue Zielgruppen oder verwenden neue Technologien, um effizienter zu werden. Teilweise ist die Unübersichtlichkeit der Angebote zeitaufwendig und die Wahl des richtigen Partners für die Vorhaben herausfordernd. Der DEHOGA Bayern unterstützt seine Mitgliedsbetriebe beispielsweise im Rahmen des Partnermodells mit mehr als 100 qualitätsgeprüften Firmen der Zulieferindustrie, spricht mit Start-ups und kennt neue Entwicklungen am Markt. Modernisierung und Vereinfachung von Arbeitsabläufen wird ein immer wichtigeres Thema in Bezug auf den Fachkräftemangel. Ausgebildete und motivierte Mitarbeiter sind schwer zu finden und zu halten, was den Druck auf eine professionelle Betriebsführung zusätzlich erhöht.
Aus Sicht der Mitarbeiter
Das Einbinden und fachkundige Führen von Mitarbeitern gilt als Voraussetzung, wenn Teams nachhaltig zusammen arbeiten sollen. Die Aufgabe des Unternehmers dabei ist es, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen – zum Beispiel mit professioneller Mitarbeiterführung, Weiterbildung und Förderung von Gemeinschaft. Dabei gilt es, die Bedürfnisse der Mitarbeiter im Fokus zu behalten und Grundvoraussetzungen wie rechtzeitige Dienstplanung, Einhaltung von Ruhezeiten und leistungsbezogene Bezahlung sicherzustellen. In der personalintensiven Branche des Gastgewerbes ist das oft schwierig – macht sich jedoch bezahlt, denn der Faktor Mensch ist das Unterscheidungskriterium für eine nachhaltige Kundenentscheidung schlechthin. Wer eine unverwechselbare, individuelle Service-Qualität bietet, darf sich langfristig über mehr Gäste und höhere Preisdurchsetzung freuen.
Mit der Kundenbrille
Der Gast vergleicht seine Erwartungshaltung mit dem wahrgenommenen Erlebnis – stimmen diese überein, entsteht ein Qualitätsempfinden. Ein weiteres Argument ist es, darauf zu achten, was Betriebe nach außen kommunizieren, wie sie sich in der Werbung, im Marketing und online präsentieren. Auch was Gäste über die Unternehmen im Netz schreiben ist wettbewerbs- und erfolgsentscheidend.
Bei dem Blick auf die Best-Practice-Betriebe wird klar, dass Konzeptklarheit, die mit einem hohen Qualitätsanspruch und Authentizität verfolgt wird, zum nachhaltigen Erfolg führt. Dabei spielen zielgruppenspezifische Angebote, Dienstleistungsqualität und Qualitätssicherung ebenso eine Rolle. Vor allem kleinere Betriebe sehen sich bei der Umsetzung mit fehlenden Ressourcen und Know-how konfrontiert. Unterstützung bringen Ideengeber und Problemlöser mit pragmatischem Ansatz wie ServiceQualität Deutschland.
Der Unternehmer-Blick
Langfristig ergebnisreich sind Unternehmen, deren Chefs professionell und unternehmerisch agieren. Das beinhaltet vorausschauendes Planen, strategisches Denken und kompetente Umsetzung. In der praktischen Realisierung bedeutet das unter anderem, sich Freiräume für die unternehmerischen Aufgaben zu schaffen, den Einkauf zu steuern, Kalkulationen zur Preisfindung einzusetzen, seine Fixkosten zu kennen, Einsparungspotenzial zu nutzen und sich fortlaufend mit den wirtschaftlichen Ergebnissen auseinanderzusetzen. Das gelingt mit Weiterbildung und der Inanspruchnahme von Expertenwissen wie zum Beispiel DEHOGA-Bayern-Beratungsleistungen im Rahmen der Mitgliedschaft, Beratungs- und Weiterbildungsangeboten der BTG und HOGA-Beratungsgesellschaft sowie mit Branchenpartnern.
Zuklunftsperspektive
Aus den Gesprächen von mehr als 500 Blitzlicht-Beratungen im vergangenen Jahr und den Rückmeldungen aus den Bezirken wird klar, dass in rund 15 Prozent der gastgewerblichen Betriebe in Bayern in den nächsten Jahren eine Betriebsübergabe ansteht. Um für die nächsten Generationen nachhaltig erfolgreiche Betriebe zu erhalten, sind bei der Planung der Betriebsnachfolge zahlreiche Aspekte zu beachten. Jedenfalls ist es relevant, rechtzeitig mit den Überlegungen und der Planung zu beginnen. Eine erfolgsversprechende Nachfolge sollte jedenfalls unter rechtlichen und steuerrechtlichen Gesichtspunkten mit Fachleuten besprochen werden, die individuelle und auf den Betrieb abgestimmte Szenarien aufzeigen. Hilfreich ist darüber hinaus ein Wirtschaftsmediator, der zwischen den Beteiligten – oft auch Generationen – vermittelt sowie dabei unterstützt, die Vorstellungen aller zu berücksichtigen. Betriebsübergaben sind nur mit externer Unterstützung von Profis in den unterschiedlichen Bereichen erfolgreich zu meistern.