m Fokus des zehnten Ausbildungsbotschaftertags des bayerischen Gastgewerbes standen vor allem die Themen Ausbildungsqualität sowie die Motivation von Ausbildern und Auszubildenden. Nach dem Grußwort von Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des DEHOGA Bayern und Susanne Droux, Geschäftsführerin Berufsbildung, stellte Präsidentin Angela Inselkammer in ihrer Rede die neue bundes- und branchenweite Zertifizierung als „Top-Ausbildungsbetrieb“ vor und betonte die Bedeutung der Ausbildungsbotschafter.
„Obwohl das Gastgewerbe bereits jetzt rund 10.000 Auszubildende und Dualstudenten sowie stolze 470.000 Erwerbstätige zählt – was übrigens 44 Prozent mehr als noch vor 10 Jahren sind – deckt dies den Bedarf nicht ab. Es braucht klare Botschaften, damit wir junge Menschen für eine duale Ausbildung in unserer Branche begeistern können. Mit der Auszeichnung als ‚Top-Ausbildungsbetrieb‘ machen wir gute Ausbildung sichtbar. Wir wollen jungen Menschen, deren Eltern und der Öffentlichkeit die hervorragenden Perspektiven vor Augen führen, die das Gastgewerbe zu bieten hat– denn kaum eine Branche ist so faszinierend und abwechslungsreich wie die Hotellerie und Gastronomie.“ so Inselkammer.
Im Mittelpunkt des ersten bundes- und branchenweiten DEHOGA-Qualitätssiegel „Top-Ausbildungsbetrieb“ steht die zentrale Frage, wie sich gute Ausbildungsbetriebe erkennen und finden lassen. Betriebe, die sich als Top-Ausbildungsbetrieb zertifizieren, verpflichten sich dazu, zwölf Leitsätze für eine qualitativ hochwertige Ausbildung einzuhalten. Zu den Kriterien zählen unter anderem die Betreuung durch einen „Paten“, die Balance von Arbeit und Privatleben sowie eine Ausbildung auf fachlich hohem Niveau. Auch das Zwischenmenschliche soll nicht zu kurz kommen: Besonderes Augenmerk legt das neue Siegel auf gelebte Wertschätzung, gegenseitigen Respekt und angemessene Arbeitsbedingungen. Kernelement der Zertifizierung ist eine Onlinebefragung der Auszubildenden, die die Einhaltung der Leitsätze in ihrem Ausbildungsbetrieb bestätigen müssen. Im Rahmen der Veranstaltung wurden die ersten 30 Ausbildungsbetriebe geehrt, die bereits mit dem Siegel „Top-Arbeitgeber“ zertifiziert wurden. Als feierlichen Höhepunkt des Tages verlieh Bayerns Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Carolina Trautner gemeinsam mit DEHOGA Bayern-Präsidentin Inselkammer die Ernennungsurkunden an 33 neu ernannte Ausbildungsbotschafter der bayerischen Hotellerie und Gastronomie. Die insgesamt 126 bayerischen Ausbildungsbotschafter sind Hoteliers und Gastronomen, in deren Betrieben hervorragende Ausbildung einen hohen Stellenwert hat. Außerdem sind sie in IHK-Prüfungsausschüssen tätig.
Anerkennung erhielten auch junge Menschen mit Behinderung, die erstmalig an dem neuen Projekt „Kleiner Wirtebrief für Menschen trotz Handicap“ in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Bayern, dem Augustinum, dem DEHOGA Bayern und der Berufsschule München teilnehmen. Das Projekt wurde initiiert und finanziert von Andrea Hanisch, Vorsitzende des Vereins „Zukunft trotz Handicap e.V.“ aus Höhenkirchen.