
Gastgeber Bayern – Ausgabe 03/2017
1. September 2017
„Das Gastgewerbe ist gelebte bayerische Tradition und Heimat“
1. Dezember 2017
Gastgeber Bayern – Ausgabe 03/2017
1. September 2017
„Das Gastgewerbe ist gelebte bayerische Tradition und Heimat“
1. Dezember 2017„Mehr Freiraum – Leben und Arbeiten im Allgäu“ – unter dieses Motto stellt Sebastian Reisigl, Hotelier aus Leidenschaft, seine Philosophie der Mitarbeiterführung. Er ist Inhaber des FeelGood Hotels in Oberstdorf und ist stolz auf Sohn Fabian, der das Oberstdorf Hostel betreibt.
R eisigl sieht seine Aufgabe als Hotelier darin, seine Mitarbeiter so in seinen Mittelpunkt zu stellen, dass diese freudig die Gäste in den Mittelpunkt stellen können. „Ich muss mein Team immer wieder aufs Neue inspirieren und Impulse setzten. Dabei versuche ich, meine Mitarbeiter glänzen zu lassen, wo immer ich kann. Ich bin wie ein Dirigent, der das Beste für den Gast aus seinem Orchester herausholt.“ Reisigls Mitarbeiter haben gewissermaßen „die Lizenz zum Zaubern“. Das bedeutet sie dürfen ohne Angst kreativ sein, wenn es darum geht, proaktiv Gästewünsche zu erfüllen oder auch mal Reklamationen zu aufzulösen.
Zaubern – das ist zuhören, anteilnehmen, beraten, Ergebnise vereinbaren, realisieren und nachsorgen. Jeder Mitarbeiter ist Pate bis zur Lösung, er ist ein verantwortlicher Kümmerer. „Mitarbeiter sollen natürlich fachlich kompetent sein, aber viel wichtiger es ist es, dass sie bei unseren Gästen und untereinander Emotionen leben, also echt und authentisch sind“, so Reisigl weiter. „Emotionen und Geschichten sind in einer digitalen Welt genau das, was Gäste im Urlaub und Mitarbeiter im Alltag erleben wollen.“

Sebastian Reisigl lässt sich dazu Einiges einfallen, führt Seminare, Mitarbeitergespräche und eine gemeinsame Gourmetreise nach Italien durch, ist Gastgeber der Bayerischen Jugendmeisterschaften und Gewinner der TV-Sendung „Mein himmlisches Hotel“ des Senders VOX. Als jährliches Highlight veranstaltet Reisigl darüber hinaus ein Improvisationstheater mit allen Mitarbeitern. Das befreit, löst Probleme und macht einfach Freude. Es sei gigantisch, was für Talente in dem Team vom Hotel Oberstdorf stecken. Dass daraus eine Theater-Serie für Gäste entstand, habe sich dann ganz spontan daraus entwickelt.
Auf der anderen Seite ist die geschützte Freizeit der Mitarbeiter für Sebastian Reisigl ein wichtiges Gut. Übertarifliche Bezahlung, Überstundenvergütung und ein frühzeitiger Dienstplan zeigen Respekt vor der Lebenszeit des Mitarbeiters. Wenn Sebastian Reisigl zwei Wünsche für Mitarbeiter frei hätte, wäre es, dass die gesamte Branche noch mehr Qualität in der Ausbildung steckt und nur Betriebe, die Ausbildungsqualität leisten wollen, ausbilden dürfen. Und dass alle bayerischen Gastgeber ihre Mitarbeiter so unterstützen, dass sie ihre Freizeit und ihr Leben planen können.“