eisenden geht es zunehmend um Begegnungen, ehrliche Herzlichkeit, authentische Erlebnisse mit anderen Menschen, um ein Stück Wir-Gefühl. Genau hier setzt die Bayern Tourismus Marketing GmbH (BayTM) bereits seit 2015 mit der Botschafterstrategie an. Denn die Menschen vor Ort und deren Beitrag zu einer lebendigen Ortsgemeinschaft werden mehr und mehr zu einem wichtigen Faktor für den touristischen Erfolg und können am Ende den entscheidenden Unterschied machen.
Die sogenannten „Bayern-Botschafter“ sind daher Menschen, die ihre Heimat lieben. Sie sind starke, ehrliche Charaktere und verwurzelt in Kulinarik, Natur und Handwerk. Sie lassen ihre Zuhörer unterhaltsam in das bayerische Lebensgefühl eintauchen und zeigen, dass Einheimische interessante Gesprächspartner sind, die gute Tipps und Geschichten auf Lager haben. Welche Werte und Erwartungen prägen also den Tourismus im Sinne größtmöglicher Resonanz?
MITTENDRIN, STATT NUR DABEI
Resonanz lebt von Wechselbeziehungen, in denen Gäste und Einheimische, die Gastgeber, als Menschen gleichermaßen wichtig sind. Reisende wollen nicht mehr gesichtsloser „Paxe“ sein, „Zielgruppe“ oder unsichtbare Partikel in einem homogenen Gästestrom. Sie wollen Menschen sein, die wahrgenommen werden und denen zugehört wird. Sie wünschen sich ungefilterte Erlebnisse und echte Beziehungen zu ihren Gastgebern. Einheimische und Mitarbeiter im Gastgewerbe werden damit zu gefragten Experten und Bezugspersonen.
Denn der potenzielle Gast möchte mit Menschen sprechen, die ihre Region kennen und prägen, ihre Traditionen pflegen, inspirierend sind, eine Bereicherung für den eigenen Schatz an Erfahrungen. Reisende möchten für eine gewisse Zeit dazugehören, zu einer anderen, spannenden, beeindruckenden Welt. Wenn sie dies spüren, empfinden sie ihren Urlaub als Glückserlebnis. Resonanz bedeutet aber auch, dass das Erlebte nachklingt. Der Urlaub soll neue Erkenntnisse vermitteln oder dazu führen, dass sich der Mensch innerlich oder äußerlich fortentwickelt. Es geht nicht mehr nur darum, etwas gesehen zu haben, es geht um Weiterentwicklung, einen Gewinn, um ein positives Gefühl, das man mitnehmen und für sich nutzen kann. Solche Erwartungen stellen Touristiker vor neue Hausforderungen, weil man Reisende nicht mehr allein mit einer Verwöhn-Pension, Sonnenschein und einer Saunawelt locken kann. Erst, wenn in Kombination damit auch die Möglichkeit gegeben wird, echte, tiefgehende Erfahrungen zu machen, wird für den Gast daraus ein attraktives Angebot.
REGIONALITÄT VERSTÄRKT RESONANZ
In diesem Zusammenhang lohnt sich zum Beispiel der Blick auf ein weiteres Thema, das bei Reisenden zunehmend in den Fokus rückt: Regionalität. Die Suche nach Resonanz, dem Erleben der Alltagskultur am Urlaubsort bedeutet ein Eintauchen in die regionale Identität, die nicht zuletzt geprägt ist von regionalen Produkten und Spezialitäten. Als Souvenir mit nach Hause genommen, erhalten sie den Reisenden schöne Erinnerungen. Direkt am Urlaubsort in der lokalen Gastronomie erfahren, tragen sie zum Gesamterlebnis für die Reisenden bei. Aber auch Kultur und Subkultur, Design, Handwerk oder Gesundheit spielen für die Regionalität eine wichtige Rolle. Mit einem guten Netzwerk aus Gleichgesinnten und Kooperationspartnern aus den verschiedenen Bereichen lassen sich authentische, ganzheitliche Tourismusangebote gestalten, von denen alle Beteiligten profitieren: Der Gast hat die größtmögliche Resonanz in der Urlaubsregion erfahren, die Wertschöpfung bleibt in der Region und wird weiter gestärkt.
RESONANZERFAHRUNGEN FÜR ALLE
Resonanz betrifft aber nicht nur Reisende. Das Grundbedürfnis nach Resonanzerfahrung ist allen Menschen gemein. Auch den Mitarbeitern im Gastgewerbe. Das Zukunftsinstitut, dass sich in ihrer Studie auch mit dem Arbeitsumfeld im Tourismus auseinandergesetzt hat, glaubt daher, dass eine auf Resonanz ausgerichtete Unternehmens und Führungskultur auch bei einem der großen Probleme der Tourismusbranche helfen könnte: dem allgemeinen Fachkräftemangel. Doch was wünschen sich die Mitarbeiter von ihrem Arbeitsplatz?
In den Augen des Zukunftsinstituts sind das heute vor allem Werte wie ein sinnhaftes Tun, Gestaltungsspielräume und das Leisten eines echten Beitrags für etwas „Größeres“. Das Gefühl, mit der eigenen Arbeit wirklich etwas auszurichten. Wer im Job dieses Gefühl von Selbstwirksamkeit erlebt, ist nicht nur ein zufriedenes, motiviertes TeamMitglied (und damit tendenziell auch ein treuer Mitarbeiter), sondern strahlt das auch aus. Auf die Kollegen, die Vorgesetzten und natürlich auch auf die Gäste selbst. Hospitality im Resonanz-Tourismus bedeutet daher, allen Beteiligten Resonanzerfahrungen zu ermöglichen.