Die Generation Z wird in der Literatur mehrheitlich über die Geburtenjahrgänge 1995 bis 2010 definiert. Wie bei jeder Generation ist es vermessen anzunehmen, jeder Zugehörige hätte dieselben Lebenseinstellungen, Ziele und Werte. Besonders bei jüngeren Generationen ist zu beobachten, dass eine Individualisierung zunimmt und damit die Generationen immer heterogener werden. Aus diesem Grund kann ein detaillierter Blick auf die Generationen hilfreich sein, um für Einstellungen und Verhaltensweisen sensibilisiert zu werden – insbesondere auch im Arbeitskontext
BEDEUTUNG VON NACHHALTIGKEIT UND FREIZEIT STEIGT
In jeder Generation lässt sich heute eine wachsende Bedeutung der Themen Nachhaltigkeit und Freizeit beobachten. Erklären lässt sich dies unter anderem mit einem allgemein steigenden Wohlstand. Auf der anderen Seite werden der Generation Z Merkmale zugeschrieben, die sie von vorherigen Generationen unterscheidet.
FAMILIENORIENTIERT UND WELTOFFEN
Der Bezug der Generation Z zu den Eltern ist sehr groß, häufig sind Eltern die „besten Freunde“ und gelten mehrheitlich als die wichtigsten Vorbilder. Mit diesem Bezug zu Eltern, Familie und Freunden geht auch eine enge Verbundenheit zur Heimat einher. Diese familienorientierten und eher konservativen Werte stehen der weltoffenen, individualistischen, digital versierten, erlebnissuchenden Seite scheinbar entgegen. Selbstbewusstsein und Ängste, Sicherheit und Abenteuer schließen sich in dieser Generation nicht aus.
SPASS ALS ZENTRALER MOTIVATOR
Im beruflichen Kontext fordert die Generation Z Wertschätzung, Kommunikation und damit Transparenz sowie eine sinnvolle Tätigkeit im Rahmen eines sicheren Jobs – möglichst in der Heimatregion, der den individuellen Fähigkeiten entspricht. Dabei darf die Forderung nach Spaß nicht missverstanden werden – Spaß motiviert und ist nicht Ausdruck mangelnder Ernsthaftigkeit. Im beruflichen Kontext berichten Mitglieder der Generation Z immer häufiger vom Gefühl, von älteren Kollegen nicht ernst genommen zu werden. Ihre Spontanität empfinden Kollegen älterer Generationen häufig als unverbindlich. Zugleich wird die Generation Z, die keinen Burnout riskieren möchten, vom Arbeitseifer dieser abgeschreckt.
EINE AUSGEWOGENE WORK-LIFE-BALANCE WIRD ANGESTREBT
Die in den beiden vergangen Jahren vom Bayerisches Zentrum für Tourismus durchgeführten Befragungen unter Erstsemesterstudenten an ausgewählten Hochschulen in Bayern unterstreichen dies: Laut der Umfrageergebnisse streben zwei Drittel der Befragten eine ausgewogene Work-Life-Balance an. Die Mehrheit bevorzugt es zudem, als Arbeitnehmer in Vollzeit angestellt zu sein, wobei dieser Anteil von 2020 auf 2021 zugunsten eines Arbeitsverhältnisses in Teilzeit beziehungsweise einer Selbstständigkeit zurückgegangen ist. Über 50 Prozent der Befragten möchten zudem in der Region leben, in der sie aufgewachsen sind; 80 Prozent wünschen sich als Lebensort ein Dorf oder eine Klein- beziehungsweise Mittelstadt. Über zwei Drittel gaben es als Ziel an, zu heiraten und Eltern mehrerer Kinder zu werden.
RUF UND RANKINGS SIND DER JUNGEN GENERATION WICHTIG
Zur beruflichen Orientierung der 16- bis 26-Jährigen in Bayern und Baden-Württemberg führte die Hochschule Kempten im April 2022 eine repräsentative Befragung durch. Gemäß dieser sind neben dem inhaltlichen Interesse, die Nähe zum Elternhaus sowie der Rat der Familie für die Ausbildungs- und Berufsorientierung wichtig. Gleichzeitig ist die Generation grundsätzlich aber auch bereit, für einen interessanten Ausbildungsplatz umzuziehen. Hinsichtlich der Studienwahl zeigte sich, dass ein guter Ruf für die Hochschulwahl von großer Bedeutung ist, ebenso wie Rankings. Eine hohe Qualität der Lehre macht eine Hochschule für (angehende) Studenten attraktiv – Studentinnen legen zudem Wert auf gute Dozenten und Professoren sowie Gleichstellung und Familienfreundlichkeit, Studenten auf attraktive Räumlichkeiten und eine seriöse Außendarstellung. Diese Erkenntnisse verstehen sich auch als Anhaltspunkte für Betriebe im Gastgewerbe auf dem Weg zu attraktiven Arbeitgebern.
KURZ UND KNAPP: DAS BAYERISCHEN ZENTRUM FÜR TOURISMUS (BZT) Das BZT wurde im Zuge der neuen Tourismusinitiative des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gegründet und versteht sich nach eigener Auskunft als unabhängiger wissenschaftlicher Thinktank. Neben relevanten Forschungsprojekten initiiert und moderiert das BZT den praxisrelevanten Austausch zwischen Wissenschaftlern, Politikern und den verschiedenen Akteuren der Tourismuswirtschaft. Dabei stehen die Vermittlung von Wissen, die Identifikation wichtiger Themen der bayerischen Tourismuswirtschaft, die Vernetzung der bayerischen Tourismusakteure und ein lösungsorientierter Diskurs zur Förderung, Optimierung und Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit des bayerischen Tourismus im Fokus. Ziel des BZT ist die Förderung von Tourismuswissenschaft und -forschung sowie die Intensivierung des interdisziplinären Wissens- und Erfahrungsaustauschs. Weitere Informationen zum BZT unter bzt.bayern