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sabella Hren, Vorstand der Bayerischen Gastgeber AG und Geschäftsführerin der BTG über Generationenübergaben im Gastgewerbe und Strategien für einen erfolgreichen Wandel.
Die Generationenübergabe in Unternehmen ist ein komplexer sowie emotionaler Prozess, der von allen Seiten Disziplin abverlangt und damit einhergehend eine sorgfältige Planung und strategische Umsetzung erfordert. Zwischen Lebenswerk und Zukunftsträumen, Erfahrungen und Innovationen soll dieser Artikel die Herausforderungen dieses Übergangs beleuchten und konkrete Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung geben.
Ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Generationenübergabe im Gastgewerbe ist eine frühzeitige Planung. Sowohl Übergeber als auch Übernehmer sollten bereits Jahre im Voraus klare Ziele, Erwartungen und Vorstellungen definieren. Dies schafft die notwendige Grundlage für einen strukturierten Übergangsprozess.
Die Kommunikation zwischen den Generationen spielt eine zentrale Rolle. Offene Gespräche über Unternehmensvisionen, Ziele und Werte helfen Missverständnisse zu vermeiden und das Vertrauen zu stärken. Oft spielen emotionale Aspekte dabei eine gravierende Rolle und es fällt beiden Seiten schwer, die Perspektiven des anderen zu verstehen. Es ist empfehlenswert, in dieser Phase der Planung einen neutralen, professionellen Dritten, zum Beispiel in Form eines Beraters oder Wirtschaftsmediators mit an Bord zu holen, der von Anfang an hilft, alle Anliegen und Bedürfnisse mit zu berücksichtigen.
Mitarbeiter einbinden und motivierend ein zentraler Bestandteil des Unternehmenserfolgs. Veränderungen erzeugen bei Menschen stets Verunsicherung, nicht nur deshalb ist während des Generationswechsels eine transparente Kommunikation mit den Mitarbeitenden unerlässlich. Das Team von Anfang an aktiv in den Übergabeprozess einzubinden, bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Die Generationen profitieren von den Ideen der Mitarbeiter, die oft die besten Lösungsansätze bereits parat haben. Sie fühlen sich eingebunden, dies schafft Vertrauen, minimiert Unsicherheiten und erhöht die Bereitschaft, sich aktiv am Übergangsprozess zu beteiligen. Betroffene zu Beteiligten zu machen bindet zudem ans Unternehmen und sichert langfristig die Qualität.
Sind Unternehmen mit internen, strukturellen Themen beschäftigt besteht die Gefahr, den Blick auf die Gäste und deren Bedürfnisse zu vernachlässigen. Wer sind schon heute die Kunden, was schätzen sie am Betrieb und wie sieht der Gast von morgen aus – dies sind nur einige der Fragen, die im Fokus bleiben sollten. Was muss beziehungsweise darf sich ändern, damit der Erfolg erhalten bleibt? Was ist in Bezug auf die Gästetransformation im Hinblick auf Erlebnisse, betriebliche Prozesse, Buchungsverhalten und Qualität zu tun? Dabei können sowohl die Erstellung eines klassischen Stärken-/Schwächen-Profils sowie der direkte Austausch mit Kunden helfen.
Das Gastgewerbe ist einem stetigen Wandel unterworfen, nicht zuletzt durch technologische Entwicklungen. Die Integration zeitgemäßer Technologien kann die Effizienz steigern und die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Übergeber und Übernehmer sollten gemeinsam prüfen, welche Technologien für das Unternehmen sinnvoll sind und wie sie optimal implementiert werden können.
Die Eignung des Nachfolgers ist ein kritischer Erfolgsfaktor. Frühzeitige Ausbildung, Schulungen und Hospitationen sind notwendig, um sicherzustellen, dass der Übernehmer über die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügt. Eine gute Gelegenheit, um neues Know-how ins Unternehmen zu integrieren und zukunftsorientiert bestehende Prozesse zu hinterfragen.
Auch die finanzielle Seite der Generationenübergabe ist von entscheidender Bedeutung. Eine genaue Bewertung des Unternehmens, realistische Erwartungen hinsichtlich des Wertes und die Wahl geeigneter Finanzierungsinstrumente sind essenziell. Dabei sollte auch die Möglichkeit einer schrittweisen Übergabe in Betracht gezogen werden.
Die rechtliche Gestaltung des Generationswechsels erfordert spezifisches Fachwissen. Darum sollte frühzeitig ein erfahrener Anwalt konsultiert werden, um Verträge, Regelungen und steuerliche Aspekte optimal zu gestalten. Die rechtzeitige Klärung rechtlicher Fragen minimiert potenzielle Risiken und trägt zur Stabilität des Übergangsprozesses bei.
Die Generationenübergabe erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Emotionale Aspekte sollten von Anfang an offen besprochen werden und fordern von allen Beteiligten Disziplin. Respekt für Geleistetes, Erfahrungen und Traditionen sind hierbei ebenso wichtig, wie die Offenheit für Neues, Veränderungen und Zukunftsvisionen. Durch eine frühzeitige Planung, klare Kommunikation, Finanztransparenz, qualifizierte Nach[1]folge, Mitarbeiterintegration, technologische Anpassung und rechtliche Präzision kann dieser Übergang erfolgreich gestaltet werden. Denn: Ein gut durchdachter Generationswechsel schafft nicht nur Kontinuität, sondern legt auch den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens.
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