I
m Schulterschluss mit einem breiten Verbändebündnis, darunter Bauern, Bäcker, Metzger und die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, kämpfe der DEHOGA Bayern in der Aktionswoche "Ohne uns kein Essen" um seine aktuellen Kernforderungen: Dies sind: "Die Rücknahme der Steuererhöhung auf Speisen - nur 7% auf Speisen sind fair und gerecht", "Flexible Wochenarbeitszeit - jetzt!" sowie "Abbau der Bürokratie - wie ersticken zwischen Vorschriften und Formularen!"
Insbesondere die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen trifft das Gastgewerbe bis ins Mark und darf so nicht hingenommen werden. "Mein Vertrauen in die Bundesregierung ist erschüttert", so Angela Inselkammer, Präsidentin des DEHOGA Bayern. Sie fügt hinzu: "Olaf Scholz hatte dem Gastgewerbe versprochen, dass es beim reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Speisen bleibt, Christian Lindner hatte seine Unterstützung zugesichert, so gehandelt hat jedoch keiner der beiden."
Fakt ist: Wer Steuern auf Essen in Restaurants von 7 auf 19 Prozent, erhöht, der führt Betriebe in den Ruin, zerstört regionale Wertschöpfungsketten, vernichtet Arbeitsplätze und nimmt insbesondere denjenigen, die keine Besserverdienenden sind, Lebensqualität. Familiengeführte, mittelständische Betriebe stehen vor dem wirtschaftlichen Aus und die Gastronomie als Teil der Lösung hin zu mehr Nachhaltigkeit und Regionalität wird sukzessiv zerstört. Es kann nicht die Lösung sein, auf billige Importe von Nahrungsmitteln zu setzten, statt heimischen Produkte zu fördern.
Der DEHOGA Bayern wird nach wie vor auf allen Ebenen weiter für die Mehrwertsteuerreduzierung kämpfen. Und anders als die Bauern, die auf öffentliche Aktionen angewiesen sind, um auf ihre Notlage aufmerksam zu machen, hat das Gastgewerbe die Wähler direkt an seinen Tisch.
Alle Branchenverbände, die an der Aktionswoche teilnahmen, vereint im Ergebnis ein Ziel: Essen muss bezahlbar bleiben. Ohne Bauern kein Essen. Aber auch ohne Wirte kein Essen! Die Sorge, dass sich Menschen hochwertige Lebensmittel außer Haus nicht mehr so oft leisten können, ist real und wird Folgen haben. Es wird zu einem Umsatzrückgang kommen, mit der Folge, dass alle Lebensmittelproduzenten, wie Metzger und Bäcker. aber eben auch Wirte davon betroffen sein werden. Gäste werden wegbleiben und Betriebe müssen schließen. "Es waren die klein- und mittelständischen Betriebe, die Deutschland erst groß gemacht und durch alle Krisen geführt haben. Statt zusätzlichen Belastungen brauchen wir jetzt Entlastungen. Neben der Rücknahme der Steuererhöhungen ist das, was wir alle brauchen, eine flexible Wochenarbeitszeit," führt Inselkammer aus. Dabei geht es nicht darum, mehr arbeiten zu müssen, sondern dann arbeiten zu können, wenn die Arbeit anfällt. Zudem brauchen wir dringend Meilensteine im Bürokratieabbau. Die Belastungen nehmen immer mehr zu. Es ist utopisch, alles erfüllen zu können. Wir ersticken im Papierkram."
Landwirte, Wirte, Bäcker und Metzger sind die Gesichter von Dörfern und Städten. Der gesellschaftliche Schaden ist immens, wenn diese Strukturen zerbrechen. Denn sie kommen nicht wieder. Der Standpunkt des DEHOGA Bayern steh im Sinne seiner Mitgliederunternehmen fest: "Wir brauchen Entlastung auf allen Ebenen."