ine Sonderbefragung im Rahmen der Studie hat darüber hinaus das Investitionsverhalten in einzelnen Betriebstypen erhoben. Damit liegen wissenschaftlich gesicherte Daten zu den Auswirkungen der Umsatzsteuersenkung auf das Investitionsverhalten der bayerischen Beherbergungsbetriebe vor.
Die Zahlen der amtlichen Statistik und die Ergebnisse des Betriebsvergleichs lassen keinen Zweifel daran, dass sich das bayerische Gastgewerbe weiterhin prächtig entwickelt und sich in sehr guter Form präsentiert. Das Vergleichsjahr 2017 war erneut das Beste seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen und auch 2018 wurden wieder neue Rekorde aufgestellt, für 2019 zeichnet sich die gleiche Tendenz ab. Bei tiefergehenden Analysen fiel aber auch auf, dass die positiven Signale zwar überwiegen, aber dennoch eine ganze Reihe an Störgeräuschen nicht zu überhören sind.
Branchenumsatz gestiegen - Umsatzrendite gesunken
Der Branchenumsatz stieg seit 2014 nominal um 17,6 Prozent auf jetzt fast 19 Milliarden Euro an. Die Umsatzsteigerungen fielen damit noch deutlich stärker aus als in der Vorperiode 2011-2014 (+ 13,5 %) und lagen zudem sehr weit über der allgemeinen Teuerungsrate von etwa 2,5 %, so dass sich auch sehr klare reale Verbesserungen feststellen lassen. Alle Zuwächse lagen zudem über dem Bundesdurchschnitt, so dass die Spitzenposition Bayerns unter allen Bundesländern weiter ausgebaut werden konnte. Der Anteil Bayerns am Gesamtumsatz der Branche beträgt jetzt 21,4 Prozent, bei einem Bevölkerungsanteil von weniger als 16 Prozent.
Aber: Der Zugewinn an Marktanteilen fiel – mit nur noch 0,1 %-Punkten – im Vergleich zur Vorperiode wesentlich bescheidener aus, da die Zuwachsraten nur noch ganz leicht über dem Bundesdurchschnitt lagen. Und trotz der sehr positiven Entwicklung des Umsatzes, ist das Betriebsergebnis I, das den Erfolg der Betriebsführung widerspiegelt, tendenziell sogar leicht gesunken und zwar über alle Vergleichsgruppen hinweg. Hauptgrund für diese gegenläufige Entwicklung war ein überproportionaler Anstieg der Personalkosten.
Zahl der Betriebe geringfügig gestiegen
Ein lange anhaltender Trend konnte zumindest gestoppt werden, wenn auch noch nicht von einer echten Umkehr gesprochen werden kann: Die Zahl der Betriebe ist seit 2014 geringfügig angestiegen und zwar um 325 beziehungsweise 0,8 Prozent. Ein Blick hinter die Zahlen verrät aber, dass die absoluten Gewinnerbranchen Event-Caterer sowie die „Erbringer sonstiger Verpflegungsleistungen“, so z. B. Imbisse, sind, während Schankwirtschaften weiterhin ums Überleben kämpfen mussten. Zudem ist seit der Jahrtausendwende noch immer ein Minus von mehr als 3.000 gastgewerblichen Betrieben zu beklagen.
Bedingungen für Hotellerie verbessert
Die Rahmenbedingungen in der Hotellerie sind deutlich besser geworden. Nicht nur wegen des stetigen Anstiegs der Übernachtungszahlen, sondern auch, weil der ermäßigte Mehrwertsteuersatz für Beherbergungsleistungen die Ertrags- und Innenfinanzierungskraft der Betriebe sehr positiv beeinflusst.
Marktanalyse zum weiterlesen
Doch wie wirken sich die angesprochenen Umsatzsteigerungen im Detail auf die wirtschaftlichen Entwicklungen der Betriebe aus? Welche Effekte hatte der Anstieg der Personalkosten auf die Wirtschaftlichkeit – insbesondere kleinerer Betriebe? Diese und weitere Details können Interessierte in der vollständigen Studie nachlesen, die für Mitglieder des DEHOGA Bayern zu vergünstigten Konditionen zur Verfügung steht.
Bestellhinweis:
Der „Betriebsvergleich für die Hotellerie und Gastronomie in Bayern“ ist in der dwif-Sonderreihe unter der Nr. 83/2019 publiziert. Autoren sind Dr. Joachim Maschke, Dr. Bernhard Harrer und Silvia Scherr. Preis für Mitglieder des DEHOGA Bayern 49,90 €, für alle anderen 74,90 €, jeweils zzgl. Verpackungs- und Versandkostenpauschale in Höhe von 3,90 €. Bestellmöglichkeiten über die Bayern Tourist GmbH (BTG) via E-Mail an: info@btg-service.de, telefonisch unter 089/28 098-99 oder per Fax an 089/28 099-31.