err Mack, Herzlichen Glückwunsch zum Branchen-Oskar "Hotelier des Jahres". Nachdem vor genau 20 Jahren bereits Ihre Eltern den Special Award gewonnen hatten: Wie haben Sie es geschafft, Ihre Unternehmenswerte über 240 Jahre von Generation zu Generation weiterzureichen?
In unserer Familie werden Werte wie Fleiß und Bodenständigkeit seit jeher vorgelebt und auch an die Mitarbeiter weitergegeben. Dadurch, dass meine Geschwister und ich im Unternehmen groß geworden sind, haben wir alles, was für unsere Branche wichtig ist, sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen. Wir denken nicht ins Quartalsberichten, sondern in Generationen.
Ihr Imperium wächst stets weiter - spüren Sie da einen gewissen Druck, wenn Sie auf die Erfolge der vorherigen Generationen schauen?
Zweifelsohne ist es so, dass es streng genommen keinen Tag gibt, an dem man nicht 24 Stunden für das Unternehmen da ist. Gerade im mobilen Zeitalter ist man ja ständig erreichbar und bekommt aktuelle Entwicklungen immer in Echtzeit mit. Das war früher natürlich anders. Deshalb ist es aber auch schwierig, hier einen direkten Vergleich zu den vorigen Generationen zu ziehen.
War für Sie schon immer klar, dass Sie eines Tages in das Familienbusiness einsteigen wollen?
Für mich war es eigentlich nie ein Thema, etwas anderes zu machen – insbesondere weil unser Freizeitpark eine Fülle an Möglichkeiten bietet, die eigenen Interessen und Talente auszuleben. Ich habe mich seinerzeit bewusst für die Hotellerie und Gastronomie entschieden, weil gerade in diesem Fachbereich spannende Entwicklungschancen liegen. Auf diese Weise konnte ich dazu beitragen, ein ganz wesentliches Standbein unseres Familienunternehmens sukzessive auf- und auszubauen.
Abgesehen vom Erlebnischarakter, durch den Ihre Häuser sowie der Freizeitpark geprägt sind, was suchen und finden Ihre Gäste bei Ihnen jenseits der baulichen Attraktionen?
Wir stellen immer wieder fest, wie wichtig es für unsere Gäste ist, einfach einmal abzuschalten und in eine neue Welt abzutauchen. Je digitaler und unpersönlicher der Alltag wird, desto größer ist die Sehnsucht nach gemeinsamen generationsübergreifenden Erlebnissen. Und genau das finden die Leute bei uns im Freizeitpark.
Kann es manchmal auch eine Herausforderung sein, geschäftlich so eng mit Geschwistern zusammenzuarbeiten?
Natürlich ist das auch eine Herausforderung – wobei ich ganz klar sagen muss, dass das Positive überwiegt. Wichtig ist vor allem, dass die Kommunikation stimmt. Mein Bruder Michael und ich sind zum Beispiel sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Das ist auch gut so, weil wir uns dadurch ergänzen. Unsere Schwester Ann-Kathrin ist diesbezüglich auch ein wichtiges Bindeglied. Wären wir alle gleich gestrickt, gäbe es vermutlich sehr viel mehr Konfliktpotenzial.
Was würden Sie jungen Hoteliers und Gastronomen mit auf den Weg geben?
Bei der Qualität sollte man niemals Kompromisse machen! Es geht in erster Linie darum, nicht den schnellen Erfolg zu suchen, sondern ein Konzept langfristig zu entwickeln und mit Leben zu füllen. Außerdem muss man Menschen mögen, wenn man in dieser Branche erfolgreich sein möchte.
Zur Person
Thomas Mack ist Diplom-Hotelier und Absolvent der renommierten Schweizer Hotelfachschule in Luzern. Unterschiedliche Studienaufenthalte und Auslandspraktika führten ihn in zahlreiche Hotels, gastronomische Betriebe und Freizeitparks weltweit. Seit 2007 verantwortet er als Prokurist und seit 2016 als geschäftsführender Gesellschafter das Hotel Resort, die Park- und Eventgastronomie sowie die Bereiche Hotellerie, Gastronomie, Entertainment und Confertainment.