
„Nacht der Gastgeber“ feiert Premiere
2. April 2025
„Nacht der Gastgeber“ feiert Premiere
2. April 2025Koch des Jahres 2025 bei Gault&Millau
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om Bäckerlehrling zum „Koch des Jahres 2025“ – Benjamin Pfeifer hat einen ungewöhnlichen Weg in die Spitzengastronomie eingeschlagen. Im Gespräch mit Gastgeber Bayern spricht er über seinen Werdegang, was ihn antreibt, wie Kreativität und Nachhaltigkeit in seiner Küche zusammenfinden – und warum die Wahrheit über die Gastronomie oft irgendwo zwischen Instagram-Glanz und harter Realität liegt. Ein ehrliches Gespräch mit einem, der weiß, wovon er spricht – bei einem doppelten Espresso.

Lieber Herr Pfeifer, herzlichen Glückwunsch zu der Auszeichnung "Koch des Jahres"! Können Sie uns einen Einblick in Ihren Werdegang geben? Was hat Sie dazu inspiriert, Koch zu werden?
In meiner Jugend war ich nicht der Fleißigste und hatte kein klares Ziel. Nach einer Ausbildung zum Bäcker, die mir Disziplin beigebracht hat, merkte ich in einem Küchenpraktikum, dass ich dafür brenne. An Spitzengastronomie war damals noch lange nicht zu denken. Irgendwann habe ich realisiert, dass mir das liegt - und wenn ich dranbleibe, könnte doch noch etwas aus mir werden.
Gault&Millau hebt Ihre Kreativität und nachhaltige Herangehensweise hervor. Woher nehmen Sie Ihre Inspiration für neue Gerichte?
Wie in jedem kreativen Beruf ist es ein Hauch Intuition und 99 Prozent harter Wille. Kreativität kann man nicht erzwingen. Die Angst zu versagen ist aber oft ein Antrieb. Wir sind selbstständig und haben Mitarbeiter, die - aus welchen Gründen auch immer - jeden Monat Lohn wollen. ;) Deshalb ist Kreativität bei uns oft mit Verzicht auf extrem teure Lebensmittel gepaart.
Welche Rolle spielen lokale Produzenten und Lieferanten für Ihre Arbeit?
Wir arbeiten schon immer nach einer ethischen Überzeugung. Unsere Region steckt voller grandioser Produzenten, aber sie allein können unseren Bedarf leider nicht vollständig decken. Deswegen versuchen wir das Ganze nicht dogmatisch zu sehen. Grundsätzlich spürt man unsere regionale Verbundenheit jedoch auf jeden Fall.
Können Sie eine besondere Anekdote aus Ihrem Restaurantalltag teilen, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Das würde ein Buch füllen - lassen wir das. ;)
Was würden Sie jungen Köchinnen und Köchen raten, die in der gehobenen Gastronomie erfolgreich sein möchten?
Lasst euch von nicht uns niemanden beeinflussen. Es ist nicht so schlimm, wie es Außenstehende darstellen, und nicht so schön, wie es die sozialen Medien vermitteln. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Es ist eine fantastische Community voller Verrückter, die dafür brennen, etwas Besonderes zu schaffen.