err Läbe, wie sind Sie zu der Idee gekommen, das „Schwan & Post“ umzubauen und einen Hotelbetrieb in dieser Form daraus zu machen Welche Rolle hat der Investor gespielt?
Das Hotel hat eine lange Tradition in Bad Neustadt. Der Investor, der zu den größten Arbeitgebern vor Ort zählt, kam auf uns zu, ob wir uns vorstellen können, das Hotel nach entsprechender Renovierung zu übernehmen. Da wir den Markt hier vor Ort kennen und mit dem Investor ein vertrauensvolles Verhältnis pflegen, lag es nahe, das Projekt gemeinsam umzusetzen.
Sind Sie von Anfang an vom Erfolg Ihres Konzepts überzeugt gewesen?
Ohne Zweifel. Es war schon ein besonderes Glück, in der Konstellation zusammen zu arbeiten. Bei der Gestaltung hatten wir freie Hand. Das hat nicht nur Spaß gemacht, sondern eben auch ein Hotel hervorgebracht, das bei unseren Gästen ein sehr positives Echo erzeugt.
Hatten Sie Bedenken, ein solch fast „kosmopolitisches“ Projekt ausgerechnet in Bad Neustadt umzusetzen?
Nein, nicht eine Sekunde. Natürlich wussten wir, dass wir auch kritische Stimmen ernten werden. Trotzdem war immer klar, dass wir ein Hotel „auf Höhe der Zeit“ bauen möchten. Bad Neustadt selbst ist heute kein Kurort im klassischen Sinn mehr, sondern vielmehr ein Industrie-Gewerbestandort, der zahlreiche Menschen aus dem Umfeld anzieht. Für diese wollten wir ein entsprechendes Angebot schaffen.
Haben Sie auch mit Herausforderungen zu kämpfen?
Ja, natürlich. Während der Bauphase hatten wir unsere Themen mit den begleitenden Behörden. Hierzu muss man wissen, dass wir an einer der prominentesten Stellen im Stadtkern sind. Unmittelbar an der Stadtmauer, neben dem Hohntor, dem Wahrzeichen der Stadt. Das hat dazu geführt, dass wir einige „Ringkämpfe“ mit der Denkmalbehörde und eben auch weiteren städtischen Entscheidern führen mussten.
Was, denken Sie, ist das Besondere an Ihrem Hotelrestaurant?
Von außen die Architektur. Die Symbiose aus Alt und Neu. Von innen betrachtet stechen sicher besonders der Industrie-Look, die großen Fensterflächen und die offene Decke hervor. Am wichtigsten ist aber, dass sich die Gäste hier wohl fühlen.
Müssen Cafés, Restaurants und Co. heute einen gewissen Erlebnischarakter haben, um zu funktionieren?
Ich denke, ja. Einfach nur servieren oder kochen reicht heute meist nicht mehr aus.Daher bleiben Erlebnisse neben der Kulinarik besser in Erinnerung. Wichtiger ist aber noch der Mitarbeiter, der dem Gast eine schöne Zeit bereitet.
Was unterscheidet junge Gastgeber von alteingesessenen?
Vielleicht ein bisschen der Ideengeist und der Mut, diesen auch umzusetzen. Persönlich glaube ich, dass sich beides im Idealfall befruchtet. Erfahrung, lang erlerntes Handwerk, mit der einhergehenden Ruhe und Souveränität bringen nötige Einflüsse in einen Betrieb. Gleichermaßen sind neue Ideen, Technologien oder digitale Komponenten ebenso wichtig um ein Unternehmen fit für die Zukunft und nächsten Jahre zu machen.
Welchen Rat können Sie gastgewerblichen Existenzgründern mit auf den Weg geben?
Machen, einfach machen. Ärmel hoch und loslegen. Das gilt übrigens für jede Branche. Wir aber arbeiten in einer der schönsten!