ast alle Länder in Europa kannten – in der Regel bereits seit Jahrzehnten – eine offizielle Einstufung ihrer Hotels in die weltweit übliche Skala von 1 bis 5 Sternen. Doch ausgerechnet der Normungs- und Reiseweltmeister Deutschland nicht. Jedes Hotel konnte sich selbst so viele Sterne wie gewünscht vergeben und damit werben. Das verursachte Intransparenz und erhebliche Verunsicherung beim Verbraucher erinnert sich Markus Luthe, der am „Deutschen Sterne-Stichtag“ am 1. August 1996 die Geschäftsführung der Fachgruppe Hotels im DEHOGA und damit auch die Verantwortung für dieses ganz besondere Verbandsprodukt übernahm.
Als Geschäftsführer des Fachbereichs Hotellerie und seit 35 Jahren im Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern begleitete auch Dr. Gerhard Engelmann die Deutsche Hotelklassifizierung seit ihrer Geburtsstunde und erinnert sich noch gut an die Anfänge. „Bereits 1990 hat man in Bayern den Anstoß für ein Klassifizierungssystem gegeben und eine bayerische Version erarbeitet“, so Dr. Engelmann. Auch in Niedersachsen gab es eine Version eines Klassifizierungssystems. 1992 wurden die Bayerische und Niedersächsische Version zu einem Hotelklassifizierungssystem zusammengeführt. Mit einer denkbar knappen Mehrheit entschieden die Gremien des DEHOGA Bundesverbands dann 1994 dafür, die Kriterien zu vereinheitlichen und gemeinsam die Deutsche Hotelklassifizierung an den Start zu bringen. Am 1. August 1996 war es dann so weit und die Deutsche Hotelklassifizierung war geboren. Seither ist viel Wasser die Donau, Isar und den Inn hinabgeflossen. Auch die Deutsche Hotelklassifizierung ist stets im Wandel und hat sich dem Verbrauchermarkt in all den Jahren ständig angepasst. Mittlerweile kommt der Kriterienkatalog in 17 Europäischen Ländern zum Einsatz und wird alle 5 Jahre überarbeitet und fortgeschrieben.
BAYERN IST SPITZE BEI HOTELKLASSIFIZIERUNGEN
Knapp 20 Prozent aller in Deutschland offiziell klassifizierten Hotels befinden sich in Bayern. Darauf darf man im, seit Jahren unangefochtenen, Tourismusland Nummer 1 besonders stolz sein. Daher ist es keine Überraschung, dass in Bayern die meisten Hotelklassifizierungen stattfinden. Als Vorsitzender des Fachbereichs Hotellerie und seit Jahren ein verdientes Mitglied im Präsidium des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern ist Stefan Wild im fast täglichen Einsatz für die Branche und die Deutsche Hotelklassifizierung. „In Bayern hat man begriffen, dass eine Hotelklassifizierung unabdingbar für die Differenzierung im Benchmarket ist“, so Wild. Bayern wird weiter diese Vorreiterrolle innehaben und richtungsweisend für Deutschland und die Hotelstars EU sein. „Die Hotelklassifizierung ist ein arbeitender Mechanismus, der im stetigen Wandel sich immer wieder den neuen Gegebenheiten stellt und dabei stets verlässliche Kriterien für den Kunden setzt“, erklärt Wild.
VOR-ORT-BEWERTUNG MASSGEBLICH
Auch im Punkto Professionalität hat man in Bayern die Nase vorne. Von Anfang an hat die Bayerische Klassifizierungsgesellschaft einen großen Wert auf Qualität und Verlässlichkeit der Sterne gelegt. So wurden schon vor Einführung der bundesweiten Richtlinie der verpflichtenden Vor-Ort-Prüfung der zu klassifizierenden Unterkunftsbetriebe bereits alle Hotels, Gasthöfe und Pensionen von einem Bereisungsteam besucht. Eine Klassifizierung auf Basis einer Selbstauskunft ist daher in Bayern schon seit langem nicht gegeben.
„In den ersten Jahren bestanden die Klassifizierungsteams aus ehrenamtlichen Mitgliedern aus der aktiven Hotellerie sowie aus dem Tourismus, denen wir nach wie vor zu großem Dank verpflichtet sind“, so Wild weiter Im Rahmen der laufenden Qualitätsverbesserungsmaßnahmen wurde trotz dieser erfolgreichen Handhabung nach einer Lösung für die Durchführung einer noch zielgerichteteren und noch professionelleren Besichtigung gesucht, um somit den teilnehmenden Betrieben eine bessere Hilfestellung im Rahmen der Klassifizierung bieten zu können. Ein zudem wesentlicher Aspekt war, auch gegenüber den Gästen, weiterhin die Garantie der erforderlichen Objektivität zu sichern.
FESTES KLASSIFIZIERUNGSTEAM GEWÄHRLEISTET OBJEKTIVE BEWERTUNG
Im Jahr 2008 wurde unter der Führung der Bayern Tourist GmbH (BTG) als 100-prozentige Tochter des DEHOGA Bayern ein festes, freiberufliches Klassifizierungsteam gegründet, deren Mitglieder nach wie vor alle über langjährige Erfahrung in Tourismus und Hotellerie sowie spezifischen Zusatzausbildungen verfügen. Die Gruppe des Klassifizierungsteams besteht im Vergleich jedoch seitdem bewusst aus nur wenigen Mitgliedern, um regelmäßig konstruktive Schulungen durchführen und somit eine einheitliche Besichtigung der Betriebe und Anwendung der Kriterien gewährleisten zu können. Im Hinblick auf die Objektivität wurde entschieden, dass Besichtigungen nicht wie bis dahin von aktiven Branchenkollegen durchgeführt werden. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Klassifizierungsteam zu einer Bündelung von Branchenprofis, die unermüdlich im Rahmen der Klassifizierungen in ganz Bayern unterwegs sind. Die BTG war bei der Neuausrichtung sehr erfreut, dass einige Mitglieder des Klassifizierungsteams die noch strengeren Auswahlkriterien erfüllten und die Bayern Tourist GmbH bis heute mit ihrem Fachwissen und langjährigen Erfahrung im Bereich der Hotelklassifizierung unterstützen.
VERLÄSSLICHE ENTSCHEIDUNGSHILFE FÜR DIE GÄSTE
Das offizielle Qualitätssiegel „Deutschen Hotelklassifizierung“ ist beim nationalen sowie internationalen Gast bekannt, bietet eine verlässliche Entscheidungshilfe und erhöht die Sichtbarkeit des Betriebs. Sterne sind ferner weltweit anerkannte und bekannte Kurzbotschaften zur Charakterisierung des Angebots eines Hotels und gewinnen in Zeiten zunehmender Gästebewertungen im Internet sogar an Relevanz. Der Tourismus ist durch die Corona-Pandemie im Wandel. Was sich nachhaltig durchsetzt, ist der Qualitätsgedanke der Gäste. Transparenz und Verlässlichkeit sind deshalb bereits in der Inspirations- und Informationsphase in allen Kanälen gefragt. Der Gast hat es längst verstanden, sich der Möglichkeiten im Online-Bereich zu bedienen und sichert sich mit bekannten Qualitätssiegeln, wie das der Deutschen Hotelklassifizierung, bei seiner Wahl ab.
GRÖSSERE STRAHLKRAFT AUF INTERNATIONALE TOURISTEN
Ein großes Lob und höchste Anerkennung gelten daher allen Hotels, die Teil der Sterne-Gemeinschaft sind und stets die Sterne mit Überzeugung vertreten. Das seit 1843 in Familienbesitz und in der VI. Generation geführte Hotel-Landgasthof Hirsch in Neu-Ulm ist seit der Geburtsstunde der Deutschen Hotelklassifizierung ohne Unterbrechung klassifiziert. Geschäftsführer Johann Britsch ist von der Hotelklassifizierung überzeugt. Schon damals stand die Großfamilie vor dem Problem, dass der Betriebsname keinen Wiedererkennungseffekt hatte. Denn einen „Hirsch“ gab es früher in allen Varianten in jedem zweiten Dorf. Auch die kleine Teilgemeinde der Stadt Neu-Ulm war leider nicht unbedingt ein Publikumsmagnet, der die Gäste in Scharen kommen ließ und ausländische Gäste konnten mit dem „Hirsch in Finningen“ nichts anfangen, erinnert sich Britsch. Durch die Hotelklassifizierung erlangte der Betriebsname eine Strahlkraft, der den Gästen schon vorab ein Bild des zu erwartenden Leistungsumfangs gab und die Türen zum europäischen Markt geöffnet hat, so Britsch.
Auch Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer Hotelverband Deutschland (IHA) ist sich sicher, dass die Deutschen Hotelklassifizierung im Verbund der europäischen Hotelstars Union eine der modernsten, flexibelsten und aussagekräftigsten Hotelklassifizierungen weltweit etabliert haben. Transparenz und Sicherheit bleiben auch zukünftig die Leitlinien.
Das Gute daran ist das Gute darin
Schön, dass Sie Teil dieser Erfolgsgeschichte sind oder es bald werden. Wie stehen Ihre Sterne? Als Hotelier und Gastgeber können Sie unter: www.hotelstars.eu/de/deutschland/system/test-klassifizierung unverbindlich und kostenlos eine Testklassifizierung nach den Sterne-Kriterien der Deutschen Hotelklassifizierung vornehmen. Ihre Klassifizierungsgesellschaft in Bayern – die Bayern Tourist GmbH (BTG) – steht darüber hinaus für Rückfragen zur Verfügung.